Auslieferung von Schweizer Masken stockt
Flawil – Atemschutzmasken «made in Switzerland» sind zwar in der Produktion, aber die Auslieferung ist blockiert. Es fehlt das Zertifikat einer Prüfstelle, und die gibt es nicht in der Schweiz. Der Hersteller Flawa mit Sitz in Flawil hat sich an das deutsche Prüfinstitut Tüv Nord gewandt. «Die Zeitspanne, bis die Zertifizierung vorliegt, hängt von der Auslastung des Prüfinstituts Tüv Nord in Deutschland ab», sagte Firmensprecher Alfredo Schilirò am Mittwoch.
Beim Tüv Nord hiess es, das Auftragsvolumen sei zwar gross, man arbeite aber im Drei-Schicht-Betrieb rund um die Uhr. «Dadurch können wir die beauftragten Laborprüfungen innerhalb weniger Tage durchführen», sagte Sprecherin Franziska Nieke. «Nach Erhalt aller Unterlagen und der Masken dauert es etwa zwei Wochen bis zur Zertifikatsausstellung», sagte sie. Nach den Laborarbeiten müssten noch die Prüfberichte erstellt werden.
Die Unterlagen sind eingereicht, wie Flawa-Sprecher Schilirò der Nachrichtenagentur AWP sagte: «Wir haben mittlerweile die Auftragsbestätigung vom Tüv Nord bekommen.»
Seit Anfang Juni in Betrieb
In der Schweiz wurden wegen des Mangels an Gesichtsmasken zu Beginn der Corona-Krise zwei Maschinen in China gekauft, die eigentlich schon im April 64’000 Masken pro Tag produzieren sollten. Die Lieferung verzögerte sich zunächst, der Aufbau dauerte sechs Wochen.
Zertifikat, aber kein Bedarf?
Seit Anfang Juni seien sie in Betrieb, sagte Schilirò, seit zwei Tagen sei die Produktion auf einen Zwei-Schicht-Betrieb hochgefahren. Da die produzierten Masken genau den Vorgaben entsprächen, sei nicht mit nachträglich nötigen Anpassungen zu rechnen.
Sorge, dass der Bedarf nicht mehr da sein könnte, wenn das Zertifikat da ist, hat er nicht. Es gehe unabhängig von der Corona-Krise auch grundsätzlich um die Ausstattung mit ausreichend Schutzmasken. (awp/mc/pg)