Aussenhandel im Januar mit guten Ergebnissen

Bern – Der Schweizer Aussenhandel hat zum Jahresauftakt mit guten Ergebnissen aufgewartet: sowohl die Exporte wie auch die Importe nahmen deutlich zu. Bei den Ausfuhren war es ein Plus von 5,4% auf 16,18 Mrd CHF (real +3,6%), bei den Einfuhren ein solches von 9,3% auf 14,62 Mrd CHF (real +8,5%).

Allerdings war die Entwicklung in beiden Verkehrsrichtungen massgeblich vom Handel mit Pharmazeutika geprägt. Die Handelsbilanz schloss derweil mit einem Überschuss von 1,55 Mrd CHF, wie die Eidgenössische Zollverwaltung (EZV) mitteilte.

Drei von zehn Branchen mit Plus
Drei der zehn wichtigsten Exportbranchen erzielten im Januar 2012 ein Plus. Weiterhin dynamisch stiegen die Uhrenexporte (+15,5). Aber auch die Chemische Industrie, die über 40% der Exporte bestreitet, habe mit einem Anstieg um 9,0% verblüfft. Innerhalb der Chemischen Industrie expandierten die Verkäufe von Agrochemikalien am deutlichsten (+25%), die grössten Beiträge (insgesamt 577 Mio) kamen aber von den Immunologischen Produkten (+17%) und den Medikamenten (+14%)

Das Plus von gut 2% bei der Nahrungs- und Genussmittelindustrie war laut EZV breit abgestützt. So stieg der Versand von Kaffee um 12% und jener von Käse um 9%. Die Ausnahme bildete Schokolade, deren Absatz um 12% zurückging.

Frankenstärke belastet Metall-, Maschinen- und Elektronikindustrie
Die Exporte der Metallindustrie (-3,0%) sowie der Maschinen- und Elektronikindustrie (-3,4%) litten dagegen vermehrt unter dem starken Franken. Schwach entwickelten sich auch die Umsätze der Textilindustrie sowie der Papier- und Grafischen Industrie mit Minusraten von 16% bzw. 17%.

Starke Zunahme der Exporte nach Australien und Brasilien
Mit Ausnahme von Afrika (-3%) nahmen die Exporte nach allen Kontinenten zu. Um fast die Hälfte steigerten sich dabei die Verkäufe nach Ozeanien (Australien +52%), und ein Drittel mehr Nachfrage wies Lateinamerika aus (Brasilien +58%).

Nach Nordamerika konnte ein Fünftel mehr exportiert werden (Kanada +24%; und USA +22%). Bei allen genannten Ländern hätten die Mehrverkäufe von Pharmazeutika eine zentrale Rolle gespielt. Die Verkäufe nach Asien weiteten sich um 7% aus. Hier standen allerdings den Mehrbezügen aus Hongkong (+21%) und Japan (+14%) gesunkene Exporte nach Indien (-17%) und China (-13%) gegenüber.

Moderate Ausfuhr-Zunahme in den EU-Raum
Die Ausfuhren in die EU insgesamt nahmen nur moderat zu (+1%). Während namentlich die Exporte nach Belgien (+16%), nach Grossbritannien (+12%) und nach Deutschland (+4%) wuchsen, sackten jene nach Österreich gleich um einen Viertel ab (Pharmazeutika). Deutlich rückläufig waren auch die Ausfuhren nach Spanien (-13%).

Deutlich höhere Bezüge von Energieträgern
Bei den Importen stiegen mit Ausnahme der Rohstoffe und Halbfabrikate alle Hauptgruppen. Gleich um gut 30% weiteten sich dabei die Bezüge von Energieträgern aus, namentlich jene von Treibstoffen und elektrischem Strom. Zugleich verteuerten sich die Energieträger insgesamt um 12%.�
Um einen Sechstel expandierten die Importe von Konsumgütern. Den wesentlichsten Beitrag leisteten dabei laut EUV die Arzneiwaren, die innert Jahresfrist um 45% bzw. 900 Mio zulegten. Um je einen Zehntel stiegen ferner die Bezüge von Personenautos (Stück: +12%) und Wohnungseinrichtungen.

Abgesehen von Ozeanien – namentlich Australien – legten die Importe aus allen Kontinenten zu, am stärksten jene aus Afrika (+73%). Hier wuchsen die Bezüge aus Algerien gleich um ein Mehrfaches. Um je einen Viertel stiegen die Zufuhren aus Lateinamerika und Asien (China +67%, Indien +31%). (awp/mc/pg)

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