Aussenhandel im Oktober mit hohem Überschuss von 3,3 Mrd CHF
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Bern – Der Schweizer Aussenhandel hat im Oktober vor allem exportseitig stark zugelegt. So wuchsen die Ausfuhren um 8,1% auf 19,76 Mrd CHF (real +5,3%) und erreichten damit einen neuen Monatsrekord. Auf der Importseite ergab sich ein Plus von 3,1% auf 16,51 Mrd CHF (real +0,2%), womit für den Berichtsmonat ein hoher Überschuss von 3,26 Mrd CHF resultierte.
Der Pluswert bei den Exporten war der höchste der letzten eineinhalb Jahre, wie die Eidgenössische Zollverwaltung (EZV) am Donnerstag mitteilte. Der Anstieg war branchenmässig breit abgestützt, lediglich die Umsätze der Papier- und Graphischen Industrie (-3,7%) und der Kunststoffindustrie (-0,4%) sanken.
Florierend zeigten sich dagegen weiterhin die Bijouterie und Juwelierwaren (+36,2%). Die Lieferungen der Chemisch-Pharmazeutischen Industrie nahmen um 8,0% zu (+563 Mio CHF) zu: Die Gruppe der Roh- und Grundstoffe verzeichnete dabei laut den EZV-Angaben ein Plus von 45%, jene der immunologischen Produkte von 16% sowie die Medikamente ein solches von 3%.
Gleich vier Branchen wuchsen um rund 6%, und zwar die Präzisionsinstrumente, die Textil- und Bekleidungsindustrie, die Nahrungs- und Genussmittelindustrie sowie die Metallindustrie. Die Uhrenindustrie folgte mit plus 5,2% knapp dahinter. Etwas zurück blieb derweil die Maschinen- und Elektronikindustrie mit +1,4%. Hier trugen die Telekommunikation (+26%) und die Werkzeugmaschinen zur Metallbearbeitung (+16%) zum Anstieg bei, demgegenüber sanken die Ausfuhren von Waren zur Stromerzeugung (-15%) sowie von nichtelektrischen Kraftmaschinen (-24%) deutlich.
Starke US-Nachfrage
Eine rege Nachfrage zeigte sich in den drei grössten Abnehmerkontinenten. Ein sattes Plus von einem Viertel verbuchten etwa die Lieferungen nach Nordamerika, wobei die USA und Kanada gemeinsam dazu beitrugen. Nach Asien stiegen die Lieferungen um 9%. Stark rückläufig waren hier einzig die Exporte nach Singapur (-18%). Die Ausfuhren nach Europa legten um 5% (EU ebenfalls +5%) zu. Nach Ungarn gingen 72% mehr Waren, nach Spanien und Frankreich (Bijouterie) je 14% sowie nach Deutschland 11% mehr. Absatzrückgänge zwischen 6 und 10% verzeichneten dagegen die Exporteure in Österreich, in Grossbritannien und Italien.
Stockende Importe aus Europa
Bei den Importen gab es ein Plus von 7,7% bei den Investitionsgütern und ein solches von 4,3% bei den Konsumgütern. Bei Rohstoffen und (-1,6%) und Energieträgern (-3,9%) waren die Werte hingegen negativ.
Den fünften Monat nacheinander stiegen die Einfuhren aus Nordamerika (+14%), während die Güter aus Asien um 11% zunahmen. Gleich blieben hingegen die Importe aus Europa: Die Zunahme mit Irland (+40%) und Grossbritannien (+19% kontrastierte mit den um 16 bis 19% gesunkenen Bezügen aus Belgien, Österreich und den Niederlanden.
Saisonbereinigt nahmen die Exporte mit 4,9% (real +4,7%) deutlich zu. Dies stellt das vierte Plus innerhalb von fünf Monaten dar, womit die Ausfuhren laut EZV seit Mai 2013 einen positiven Trend aufweisen. Bei den Importen betrug der saisonbereinigte Anstieg 3,1% (real +2,7%). Trotz der wechselhaften Entwicklung seit Juni resultiere insgesamt ein Aufwärtstrend, heisst es dazu. (awp/mc/ps)