Handelsbilanz mit Überschuss von 2,7 Mrd Franken
Bern – Die Exporte der Schweiz sind im Oktober erstmals seit Februar rückläufig gewesen. Sie sanken um knapp 6% und währungsbereinigt gar um über 10%. Die Uhrenexporte brachen dabei ein, während die Ausfuhren der chemisch-pharmazeutischen Industrie weiter anzogen. Erstmals überstieg das Exportvolumen nach China 1 Mrd CHF.
Insgesamt lieferten Schweizer Unternehmen Güter für 1,03 Mrd CHF in die Volksrepublik im Fernen Osten. Das waren arbeitstagsbereinigt 202 Mio CHF mehr als im Oktober 2015, wie die Eidgenössische Zollverwaltung (EZV) am Dienstag mitteilte. Dies entspricht einem Plus von 24%. Für Asien insgesamt ergab sich wegen der geringeren Ausfuhren von Bijouterie und Uhren nach Singapur dennoch ein Minus von 7%. Die anderen beiden Hauptmärkte Europa (+1%) und Nordamerika (+3%; USA +6%) verzeichneten dagegen positive Wachstumsraten.
Trotz Minus bei Exporten zeigt der Trend aufwärts
Insgesamt sanken die Exporte indessen preis- und arbeitstagsbereinigt um 6,1%. Sie beliefen sich auf 17,8 Mrd CHF. Lässt man den Währungseinfluss unberücksichtigt, ergibt sich im Jahresvergleich ein nominales Minus von 1,1%. Ohne die Berücksichtigung der Differenz der Arbeitstage ergibt sich gar ein nominales Minus von 5,6% und ein währungsbereinigtes von 10,4%. Im Vergleich zum starken Septemberergebnis betrug der saisonbereinigte Rückgang real 4,7%. Der Trend zeigt gemäss EVZ aber weiterhin aufwärts.
Uhren und Schmuck sowie Maschinen und Elektro schwach
Die Oktoberscharte vermochte die Pharmaindustrie mit einem Wachstum um 914 Mio CHF fast auszuwetzen, entsprechend einem arbeitstagsbereinigten nominalen Plus von rund 7%. Mit der Maschinen- und Elektroindustrie lag aber die zweitwichtigste Exportbranche im Minus (-6%). Die Exporte von Uhren (-12%) sowie Schmuck und ähnlichem (-26%) verzeichneten insgesamt ein Minus von einer halben Milliarde Franken. Der Rückgang erfasste zwei Drittel der Warengruppen. So fielen etwa auch die Exporte von Fahrzeugen der geringeren Flugzeugverkäufe um 23% zurück.
Die Importe stiegen innert Jahresfrist preis- und arbeitstagsbereinigt um 3,7%. Gegenüber September resultierte ein entsprechendes Wachstum von 2,8%. Diese zweite Zunahme in sechs Monaten ergibt gemäss EZV einen flachen Trend. Für das Plus waren vor allem Medikamente und Wirkstoffe (arbeitstagsbereinigt, nominal +19%), Kleider, Textilien und Schuhe (+16%) oder auch Bijouterie und Juwelierwaren (+7%) verantwortlich. Die Gruppe Energieträger verzeichnete dagegen einen Rückgang um gut 12%. Insgesamt registrierten auf der Importseite zehn von zwölf Warengruppen Steigerungen.
Die Handelsbilanz schloss mit einem Überschuss von 2,7 Milliarden Franken, nach einem Rekordüberschuss von 4,4 Mrd CHF im Vormonat und von 4 Mrd CHF im Vorjahresmonat. (awp/mc/pg)