Stimmung in Schweizer Industrie trübt sich ein – Aber auch positive Signale
Zürich – Die Stimmung in der Schweizer Industrie hat sich im März weiter eingetrübt. Die Auftragsbücher der Unternehmen sind weniger gut gefüllt als im Vormonat. Doch es gibt auch positive Signale.
Der Industrie-Einkaufsmanagerindex (PMI) ist im März um 1,9 Punkte auf 47,0 Zähler gefallen, wie die Credit Suisse am Montag mitteilte. Er liegt damit am unteren Rand der Erwartungen. Von der Nachrichtenagentur AWP befragte Ökonomen hatten Werte im Bereich von 47,0 bis 49,8 Punkten prognostiziert.
Damit verharrte der Frühindikator für die Industrie den dritten Monat in Folge unterhalb der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Bevor er im Januar unter diese Schwelle gefallen war, hatte er letztmals im Juli 2020 darunter notiert.
4 von 10 Firmen mit schlechterer Auftragslage
Schlecht entwickelte sich im März insbesondere die Subkomponente Auftragsbestand. Diese notiere nun auf dem tiefsten Stand seit Juni 2020, so die Mitteilung. Die Tatsache, dass 39 Prozent der Unternehmen weniger gut gefüllte Auftragsbücher vermeldeten, lasse keine rasche Erholung in den kommenden Monaten erwarten. Dementsprechend erstaune auch nicht, dass die Unternehmen im Einkauf und bei der Lagerbewirtschaftung äusserst vorsichtig agierten.
Auf der positiven Seite habe derweil die Subkomponente «Einkaufspreise» im März zum ersten Mal seit August 2020 wieder unterhalb der Wachstumsschwelle und mit 43,9 Punkten sogar auf dem tiefsten Stand seit rund sieben Jahren notiert. Nur noch 14 Prozent der Unternehmen sahen sich laut den Angaben vergangenen Monat mit steigenden Einkaufspreisen konfrontiert – vor einem Jahr waren es noch 91 Prozent gewesen.
Auch die Liefersituation entspannt sich gemäss Communiqué weiter. Positiv hervorzuheben sei zudem, dass das Produktionsniveau nach wie vor gehalten werden konnte und sich der Personalaufbau sogar wieder etwas beschleunigt habe.
Dienstleistungen im positiven Bereich
Besser als in der Industrie sieht es im Dienstleistungssektor aus. Die Stimmung im mehr auf den Binnenkonsum ausgerichteten Sektor ist zwar auch gesunken, notiert aber weiter im Wachstumsbereich. Konkret ist der Index um 1,1 Punkte auf 54,2 Zähler gefallen.
Anders als in der Industrie präsentiere sich die Auftragslage im Dienstleistungssektor nach wie vor als gut, heisst es dazu im Communiqué. Ökonomen hatten im Vorfeld mit einem Indexstand in diesem Bereich gerechnet. (awp/mc/pg)