Autoneum dank Übernahme mit Umsatzwachstum

Eelco Spoelder

Autoneum-CEO Eelco Spoelder. (Bild: Autoneum)

Winterthur – Autoneum hat im letzten Jahr den Umsatz in einem rückläufigen Markt leicht gesteigert. Das war aber nur dank einer Übernahme möglich. Im eigentlichen Geschäft lief es vor allem in Asien schlecht.

Der Winterthurer Automobilzulieferer verkaufte im letzten Jahr Autoteppiche, Innenraumverkleidungen und Hitzeschutzschilder im Wert von 2,34 Milliarden Franken. Das entspricht laut einer Mitteilung vom Donnerstag einem Plus von 1,6 Prozent.

Möglich machte dies die erstmalige Konsolidierung der Monate Januar bis März von Borgers Automotive, welche per 1. April 2023 übernommen wurde. Dies sorgte laut den Angaben für ein anorganischen Umsatzwachstum von 7,1 Prozent. Organisch entwickelte sich der Umsatz mit -2,9 Prozent hingegen rückläufig und auch klar unter der Marktentwicklung von -1,1 Prozent.

Mit den Zahlen wurden die Erwartungen der Analysten knapp verfehlt. Die eigenen Ziele wurden hingegen erreicht. Das Unternehmen peilte einen Umsatz zwischen 2,3 und 2,5 Milliarden an.

Industrie in der Krise
Die Autoindustrie steckt bekanntlich in der Krise. Laut Marktschätzungen wurden 2024 nur 89,4 Millionen Fahrzeuge produziert. In den Vorkrisenjahren waren es zum Teil mehr als 95 Millionen gewesen.

In vielen Regionen habe sich Autoneum gleichwohl gut geschlagen, heisst es im Communiqué. So habe sich der Umsatz insbesondere in der wichtigen Absatzregion Europa organisch besser als der Markt entwickelt. Der ausgewiesene Umsatz nahm in der Region um 7,3 Prozent zu. Noch besser lief es in der Region Samea (+11,3%), welche Südamerika, Nahost und Afrika umfasst.

Problemregion Asien
Rückläufig waren die Verkäufe hingegen in Nordamerika (-1,3%) und vor allem in Asien (-18,3%). Die negative Entwicklung in Asien habe damit zu tun, dass auch 2024 in China die lokalen chinesischen Automobilhersteller zu Lasten der japanischen und europäischen Produzenten Marktanteile gewonnen hätten.

Bislang war Autoneum bei diesen lokalen Herstellern schlecht vertreten. Das soll sich nun aber mit der im November angekündigten Übernahme von Jiangsu Huanyu Group ändern. Die gekaufte Firma mache über 90 Prozent ihres Umsatzes mit chinesischen Fahrzeugherstellern.

Die Gewinnzahlen werden erst am 12. März vorgelegt. Schon jetzt gibt es aber erste Hinweise. So werde eine EBIT-Marge von über 5 Prozent erzielt und damit die Zielbandbreite von 5,0 bis 5,5 Prozent erreicht, verspricht das Management. Zudem erwartet Autoneum einen Free Cashflow von etwas mehr als 100 Millionen Franken. (awp/mc/ps)

Exit mobile version