Autoneum im ersten Halbjahr mit höherem Umsatz
Winterthur – Autoneum hat im ersten Semester 2017 in einem schwachen Marktumfeld mehr Umsatz erzielt. Betriebs- und Konzerngewinn konnten im Vergleich zu den um den Verkauf eines US-Werks bereinigten Vorjahreswerten zulegen. Aufgrund einer Marktschwäche in den USA wird die Wachstumsprognose aber gesenkt.
Der Umsatz wuchs um 2,4% auf 1,12 Mrd CHF, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. In Lokalwährungen betrug das Plus 4,0%. Der EBIT stieg gegenüber dem bereinigten Vorjahreswert um 3,6% auf 93,1 Mio CHF, wobei eine Marge von 8,3% (VJ 8,2%) resultierte. Gegenüber dem nominalen Vorjahreswert von 123,1 Mio (Marge 11,3%) war das ein Minus von 24%. Unter dem Strich resultierte ein Reingewinn von 61,2 Mio CHF nach adjustierten 60,6 Mio (nominal 81,4 Mio) im Vorjahr. In der Vorjahresperiode wurde das Unternehmensergebnis durch den Gewinn aus dem Verkauf des UGN-Werks in Chicago Heights (Illinois), USA, begünstigt.
Mit den Zahlen hat Autoneum die Schätzungen der Analysten erreicht. Diese hatten im Durchschnitt mit einem Umsatz von 1,12 Mrd, einem EBIT von 92,7 Mio und einem Konzerngewinn von 60,3 Mio gerechnet.
Bis auf Nordamerika alle Regionen mit Wachstum
Bis auf Nordamerika (-1,9%, 507,9 Mio CHF) konnte Autoneum in allen Marktregionen zulegen. Am starken Wachstum der Automobilproduktion in Mexiko habe man im ersten Halbjahr 2017 aufgrund des aktuellen Auf- und Ausbaus der dortigen Fertigungskapazitäten nur eingeschränkt partizipieren können, heisst es. Die stagnierenden Produktionsvolumen würden die Kapazitätsauslastung und Kostenflexibilisierung schwierig gestalten, was auch die Marge belastete.
In Europa (+2,4%, 446,4 Mio CHF) sei das Marktwachstum übertroffen worden, heisst es. Ausschlaggebend dafür sei die Belieferung absatzstarker Modelle gewesen. Volumen und Auslastung hätten positiv gewirkt, ebenso wie operative Verbesserungen und rekordtiefe Ausschussraten.
Asien (+9,8%, 109,3 Mio. CHF) wuchs den Angaben zufolge ebenfalls stärker als der Markt, wobei Investitionen und höhere Rohmaterialkosten die Marge belasteten. In der Region Samea (Südamerika, Mittlerer Osten, Afrika; +29%, 55,4 Mio) seien höhere Auftragsvolumen in Brasilien und Argentinien sowie hohe Exportvolumen in der Türkei ausschlaggebend gewesen. Die Business Unit hat wieder die Gewinnzone erreicht, wobei Effizienzsteigerungen in den südamerikanischen Werken als Grund genannt werden, die zu niedrigeren Material- und Personalaufwänden geführt haben. Der Verkauf des brasilianischen Werks in Betim werde im Geschäftsjahr 2017 keinen nennenswerten Einfluss auf das Ergebnis der Einheit haben.
Wachstumserwartung gesenkt
Der Ausblick für das Gesamtjahr trübt sich etwas ein. Das Management rechnet aufgrund der im zweiten Halbjahr 2017 erwarteten weiteren Nachfrageabschwächung im nordamerikanischen Markt für das Gesamtjahr mit einem Umsatzwachstum über dem Markt, jedoch unter den jährlich angestrebten 4% bis 5%. Die EBIT-Marge wird über 8% erwartet.
An der Börse kommen die News nicht gut an. Die Autoneum-Aktie verliert am Dienstagmorgen bei relativ hohen Volumen 5,0%. (awp/mc/ps)