Akustikmessungen im Autoneum-Werk in Gundernhausen (D). (Foto: Autoneum)
Winterthur – Autoneum hat im Geschäftsjahr 2014 wie erwartet weniger Umsatz erzielt als im Vorjahr. Das Margenniveau des ersten Semesters konnte hingegen über das ganze Jahr gehalten werden. Der Autozulieferer stellt unter anderem deshalb einen deutlich höheren Konzerngewinn in Aussicht.
Autoneum erzielte im letzten Jahr einen Umsatz von 1,95 Mrd CHF. Das entspricht gegenüber dem Vorjahr einem Minus von 4,8%. Das Unternehmen begründet die Umsatzschmälerung am Donnerstag zum einen mit dem Verkauf der italienischen Tochtergesellschaft, der im Vorjahr erfolgt war. Ausserdem hätten sich Währungseffekte negativ ausgewirkt. So verringerte sich der Umsatz in Europa hauptsächlich wegen des Wegfalls des Beiträge der italienischen Tochter um gut 10%. Und der Absatz in der Region Samea (Südamerika, Mittlerer Osten, Afrika und Russland) litt besonders unter den Währungseffekten, was sich in einem knapp 11% tieferen Umsatz ausdrückt. Besser lief es in Nordamerika (-1,1%) und vor allem in Asien (+13%).
Für die Analysten ist die Umsatzentwicklung keine Überraschung: Sie hatten im Durchschnitt (AWP-Konsens) mit einem Umsatz von 1,94 Mrd CHF gerechnet.
Fokus auf Marge in Europa
In Lokalwährungen und devestitionsbereinigt steigerte Autoneum den Umsatz hingegen um 1,9%, wie es in der Mitteilung weiter heisst. Das entspricht der im Herbst abgegebenen Guidance des Unternehmens. Mit dem Wachstum der weltweiten Automobilproduktion (+2,8%) konnte Autoneum allerdings nicht ganz mithalten.
Firmensprecherin Anahid Rickmann nennt dafür zwei Hauptgründe. So habe Autoneum in Nordamerika (organisches Wachstum +1,2%) aufgrund von niedrigen Produktionsvolumina und Modellwechseln bei Hauptkunden unter dem Marktdurchschnitt zugelegt. Das gleiche gelte für Europa (-0,3%), wo der Fokus auf die Marge gerichtet war und Aufträge deshalb selektiv angenommen wurden. Ob das Mittelfrist-Margenziel für Europa (EBITDA-Marge von 7-8%) erreicht wurde, konnte die Sprecherin noch nicht sagen.
In Asien (organisch +15%) übertraf Autoneum das Marktwachstum laut der Mitteilung hingegen deutlich. Auch in der Region Samea (+5,3%) sei es trotz des Markteinbruchs in Brasilien und Argentinien aufwärts gegangen.
«Deutlich höherer Konzerngewinn»
Autoneum gibt zudem einen ersten Hinweis auf den Konzerngewinn 2014, der am 5. März veröffentlicht wird: Die operative Marge habe im zweiten Halbjahr das Niveau des ersten Halbjahres erreicht, was unter anderem eine Folge der besseren Auslastung der Werke in Europa gewesen sei. Im ersten Semester wurde ein Wert von 10,1% erreicht. Deshalb und aufgrund steuerlicher Effekte sei mit einem «deutlich höheren Konzerngewinn» zu rechnen, heisst es in der Mitteilung weiter. Für das Jahr 2013 wurde ein Reingewinn von 36,2 Mio CHF ausgewiesen.
In der Konzernleitung von Autoneum kommt es ausserdem zu einem Wechsel: John Lenga wird neuer Leiter der Business Group North America. Er war bisher CFO dieses Bereichs. Lenga tritt die Nachfolge von Richard Derr an, der in den Ruhestand tritt. (awp/mc/pg)