Winterthur – Autoneum bekommt die Folgen des Ukraine-Kriegs zu spüren. Der Winterthurer Autozulieferer wird deshalb das erste Halbjahr ohne nennenswerten operativen Gewinn abschliessen und für das Gesamtjahr 2022 wird nur noch mit einer EBIT-Marge von 2 bis 3 Prozent gerechnet, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte.
Bisher war für das Gesamtjahr eine Marge von 4 bis 5 Prozent in Aussicht gestellt worden. 2021 war ein Wert von 3,4 Prozent, im ersten Coronajahr 2020 von 1,6 Prozent erreicht worden. Seit dem Ausbruch des Krieges wirkten sich neue Engpässe in den globalen Lieferketten auf die Produktionsvolumen der Autohersteller aus, hiess es zur Begründung. Darüber hinaus verzögerten neue Lockdowns in China das Wachstum in Asien.
Inflation macht sich bemerkbar
Alles in allem sei damit das Wachstum der Automobilproduktion deutlich geringer als im Februar erwartet. Hinzu komme die Inflation, die sich bei Autoneum durch steigende Material-, Energie- und Transportkosten bemerkbar mache und auf die Marge drücke.
Autoneum geht davon aus, den Umsatz im Einklang mit dem Markt steigern zu können, wobei auf Marktprognosen von rund 4 Prozent verwiesen wird. Ausserdem gibt das Unternehmen eine Prognose für den Free Cashflow ab, der im Gesamtjahr im mittleren bis hohen zweistelligen Millionenbereich erwartet wird.
Zudem betont das Management, dass die mittelfristigen Prognosen unverändert gültig seien. Konkret peilt das Unternehmen eine EBITDA-Marge von 13 Prozent an. (awp/mc/pg)