Martin Hirzel, CEO Autoneum. (Foto: Autoneum)
Winterthur – Der Automobilzulieferer Autoneum hat 2013 unter dem Strich deutlich mehr verdient, weshalb die Dividende nun verdoppelt werden soll. Im wichtigen Europageschäft wurde im letzten Jahr die Basis gelegt, um ab dem laufenden Jahr ein noch besseres Ergebnis zu erzielen. Autoneum ist mit dem Ergebnis des Geschäftsjahres 2013 zufrieden. Die Jahresziele seien erreicht worden, teilte das Unternehmen mit. Auch könne dank der EBITDA-Marge von 9% (VJ 7,5%) ein wichtiges Mittelfristziel abgehakt werden. Der EBITDA nahm um 26% auf 184,3 Mio CHF zu.
Beim EBIT wirkten sich hingegen Massnahmen zur Kapazitätsanpassungen in Europa und insbesondere der Verkauf der Tochtergesellschaft in Italien aus. Diese Kennzahl verbesserte sich nur um knapp 3% auf 79,2 Mio CHF. Die entsprechende Marge verharrte bei knapp 4%. Ohne diese Einmaleffekte wäre der EBIT laut der Mitteilung jedoch um satte 52% auf 117,4 Mio CHF gestiegen und die Marge hätte sich auf 5,7% erhöht.
Reingewinn um 22 % gesteigert
Unter dem Strich weist Autoneum einen 22% höheren Reingewinn von 36,2 Mio CHF aus. Dazu habe insbesondere das verbesserte Finanzergebnis beigetragen. Davon sollen die Aktionäre mit einer auf 1,30 CHF pro Aktie verdoppelten Dividende profitieren. Dies entspricht einer Ausschüttungsquote von 42%.
Prognosen leicht übertroffen
Die Ausschüttung könne man sich leisten, weil das Unternehmen finanziell solider aufgestellt sei. So habe sich die Eigenkapitalquote (exklusive nachrangiger Darlehen) auf 30,5% nach 28,9% verbessert – womit ein weiteres Mittelfristziel erreicht worden sei. Die Nettoverschuldung sei zudem auf 75,0 Mio nach 123,0 Mio CHF gesunken.
Autoneum hat die EBIT-Prognosen der Analysten, die diese Kennzahl auf 75,7 Mio CHF geschätzt hatten, übertroffen. Auch beim Reingewinn nach Minderheiten konnte mit einem Wert von 14,5 Mio CHF die durchschnittliche Prognose von 11,3 Mio CHF übertrumpft werden.
Europa-Geschäft deutlich verbessert
Alle vier Geschäftseinheiten hätten vor Einmalaufwendungen einen positiven EBIT ausgewiesen, teilt Autoneum mit. Dies wird mit Produktivitätsfortschritten, Kostensenkungen, höheren Volumina und weitgehend stabilen Rohmaterialpreisen begründet.
Vor allem das Europageschäft verbesserte sich: Vor Einmaleffekten stieg der EBIT auf 15,4 Mio von 1,7 Mio CHF. Die Marge erhöhte sich auf 1,7% nach 0,2%. Deutlich höhere Margen erzielte Autoneum allerdings in Nordamerika (9,3% nach 7,8%) sowie in Asien (15,7% nach 8,8%).
Höherer Konzerngewinn angepeilt
Bereits vor einigen Wochen hatte Autoneum den Umsatz bekanntgegeben. Dieser nahm um knapp 6% auf 2,05 Mrd CHF zu. Das organische Wachstum bezifferte der Konzern auf knapp 10%. Damit habe Autoneum das Marktwachstum von 3,6% klar übertroffen. Ein Grund dafür sei die Belieferung überdurchschnittlich erfolgreicher Fahrzeugmodelle. Die grössten Zuwachsraten werden für Asien (+27%) und Nordamerika (+12%) ausgewiesen.
Für das Geschäftsjahr 2014 erwartet Autoneum eine weitere Steigerung des Konzerngewinns. Basis dafür werde die angestrebte Verbesserung der operativen Marge der Business Group Europa sowie der Wegfall der Einmaleffekte wegen der Fabrikschliessungen sein. Beim Umsatz peilt Autoneum ein Wachstum im Rahmen des Gesamtmarktes an. (awp/mc/pg)