Autoneum: Verlust im Nordamerika-Geschäft belastet Betriebsgewinn
Winterthur – Bei Autoneum ist die Baustelle im Nordamerika-Geschäft noch grösser als erwartet. Die Sparte sei wegen Problemen in US-Werken und Restrukturierungskosten in die Verlustzone gerutscht. Das Defizit werde auch die Profitabilität des Gesamtkonzerns belasten, teilte der Automobilzulieferer am Donnerstagabend in einem Communiqué mit. Die Betriebsgewinnmarge (EBIT) werde das Ziel von rund 6 Prozent im Gesamtjahr 2018 unterschreiten.
Das ist bereits die zweite Gewinnwarnung innert kurzer Zeit. Bereits im Oktober hatte Autoneum das EBIT-Margenziel von 7 Prozent kassiert und auf rund 6 Prozent heruntergeschraubt. «Insbesondere anspruchsvolle Neuanläufe für Modelle europäischer Hersteller, die nicht mit der gewohnten operativen Effizienz umgesetzt wurden, verursachten nicht-verrechenbare Zusatzaufwände», teilte Autoneum nun mit.
Nordamerika-Chef geht
Jetzt nimmt Nordamerika-Chef und Konzernleitungsmitglied John Lenga den Hut. Bis zur Ernennung seines Nachfolgers übernimmt Fausto Bigi, Leiter der Geschäfte in Südamerika, Mittleren Osten und Afrika, vorübergehend das Steuer des Nordamerika-Geschäfts. Der Verwaltungsrat von Autoneum und Konzernchef Martin Hirzel dankten John Lenga für die geleistete Arbeit und seinen engagierten Einsatz und wünschten ihm für die Zukunft alles Gute, hiess es weiter.
Aktien stürzen ab
Die Aktien von Autoneum sackten am Freitag nach der zweiten Gewinnwarnung seit Herbst um 30% auf 132.40 Franken ab. (awp/mc/upd/pg)