Autoneum: Gewinneinbruch – Dividende gekürzt

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(Foto: Autoneum)

Winterthur – Für den Autozulieferer Autoneum war 2018 ein Jahr des Schreckens. Wegen Managementfehlern in den USA fuhr die Gesellschaft dort einen Verlust ein, was Bremsspuren beim Konzernergebnis hinterliess. Dieses wird sich erst 2020 wieder substanziell verbessern.

In Schieflage geriet Autoneum wegen Anlaufproblemen bei der Herstellung von Produkten für Neukunden aus Europa. Autoneum entwickelt und produziert Komponenten für Akustik- und Wärmemanagement in Motorfahrzeugen, wie Teppiche oder Isolationen. «Dabei ging alles schief, was nur schief laufen konnte», erklärte Konzernchef Martin Hirzel am Mittwoch vor den Medien. Mittlerweile seien nicht weniger als fünf Versuche, die Produktion hochzufahren, «völlig fehlgeschlagen». Das Management in Nordamerika, das inzwischen abgesetzt wurde, habe «völlig versagt».

Die Probleme traten bereits im zweiten, verstärkt dann aber im vierten Quartal auf und bescherten der Nordamerika-Sparte im letzten Jahresviertel einen Betriebsverlust (EBIT) von 21,4 Millionen Franken. In Erwartung eines solchen Verlustes kippte das Management bereits vergangen Dezember das Ziel einer Betriebsgewinnmarge von 6 Prozent.

EBIT-Marge auf 5 Prozent gesunken
Wie der nun am Mittwoch veröffentliche Geschäftsbericht zeigte, brach wegen der hauseigenen Probleme der EBIT des Konzerns um knapp 37 Prozent auf 114,1 Millionen ein. Die entsprechende Marge sank auf 5,0 Prozent von 8,2 Prozent im Vorjahr. Unter dem Strich resultierte ein Konzerngewinn von 74,7 Millionen. Das sind ebenfalls 37 Prozent weniger als in 2017.

Aufgrund des Gewinnrückgangs wird die Dividende auf 3,60 Franken pro Aktie von 6,50 Franken im Vorjahr gekürzt. Die Ausschüttung liegt damit aber im Rahmen des eigenen Ziels, 30 Prozent des Gewinns an die Aktionäre zu zahlen.

Stagnierender Automarkt 2019
«Das Resultat 2018 ist völlig inakzeptabel und entspricht überhaupt nicht unseren Ambitionen», sagte Konzernchef Hirzel. Zumal das Geschäft in anderen Märkten wie Asien und insbesondere in Europa gut gelaufen sei. Er sei aber immerhin stolz darauf, dass Autoneum mit einem organischen Umsatzwachstum von 3,7 Prozent auf 2,28 Milliarden Franken schneller als der Markt gewachsen sei.

Düsteres Bild in 2019 – Besserung im kommenden Jahr
Für die nähere Zukunft zeichnete Hirzel aber ein eher düsteres Bild: 2019 werde für die gesamte Autoindustrie ein schwieriges Jahr, ist der Firmenchef überzeugt. Autoneum rechnet in 2019 mit einem stagnierenden Umsatz. Und die Verluste in Nordamerika und die mit dem Turnaround verbundenen Kosten schmälern den Gewinn auch künftig. Für das erste Halbjahr 2019 erwartet Autoneum gar ein negatives Konzernergebnis.

Erst ab 2020 wird Autoneum wieder ein «substanziell» besseres Ergebnis ausweisen, um 2021 wieder auf ein «gesundes» Profitabilitätsniveau zu gelangen.

An der Börse kamen die Zahlen, die unter den Erwartungen der Analysten lagen, gar nicht gut an. Bis gegen 13.50 Uhr verloren die Autoneum-Aktien rund 12 Prozent, während der Gesamtmarkt (SPI) knapp gehalten notierte. Analysten befürchten, dass das Schlimmste noch nicht ausgestanden ist.  (awp/mc/pg)

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