Avolta legt im dritten Quartal zu und sieht Branche vor Transformation

Avolta legt im dritten Quartal zu und sieht Branche vor Transformation
Avolta-CEO Xavier Rossinyol. (Foto: pd)

Basel – Avolta hat im dritten Quartal 2024 mehr umgesetzt. Der auf Flughafen-Shops spezialisierte Konzern profitierte in den wichtigen Sommermonaten vom weiter anziehenden globalen Reiseverkehr. CEO Xavier Rossinyol sieht das Unternehmen und die ganze Branche vor einer Datenrevolution und rechnet über viele Jahre mit einem nachhaltigen Wachstum.

Der Umsatz stieg um 4,4 Prozent 3,83 Milliarden Franken, wie der Basler Konzern am Donnerstag mitteilte. Das organische Wachstum lag bei 5,7 Prozent. Etwas gebremst wurde die Entwicklung weiterhin durch einen negativen Währungseffekt (-1,3%).

Auch bei der Profitabilität legte der Reisedetailhändler zu. Der operative Gewinn (core EBITDA) stieg um 10,2 Prozent auf 443 Millionen Franken. Die entsprechenden operative Marge lag bei 11,6 Prozent nach 11,0 Prozent im Vorjahr.

Die Mittelfristziele bis 2027 wurden derweil bestätigt. Zu konstanten Wechselkursen soll jährlich ein Umsatzwachstum von 5 bis 7 Prozent erreicht werden bei einer Steigerung der Kern-EBITDA-Marge um 20 bis 40 Basispunkte.

Chancen dank Daten und KI
Auch darüber hinaus erwartet CEO Rossinyol ein nachhaltiges Wachstum in etwa dieser Grössenordnung, wie er im Gespräch mit AWP sagte. Vor allem ein «einzigartiger Schatz an Kundendaten» und künstliche Intelligenz sollen dem Flughafenshop-Spezialisten dabei ganz neue Möglichkeiten eröffnen.

Nicht zuletzt durch die Übernahme von Autogrill kann Avolta auf noch mehr und vielfältigere Kundendaten zurückgreifen. Der Zusammenschluss eröffnet auch neue Möglichkeiten, Food & Beverage und Detailhandel zu verzahnen, wie der CEO weiter ausführte.

So erwartet der Avolta-Chef ein nachhaltiges Wachstum «für viele Jahre». Dass sich der Wachstumstrend im dritten Quartal gegenüber dem ersten Halbjahr etwas abgeschwächt hat, beunruhigt ihn «überhaupt nicht».

Über kürzere Zeiträume könne immer etwas Unvorhergesehenes wie ein Hurrikan passieren. Auf lange Sicht sei aber dank der breiten geografischen Abstützung und dem grossen Netzwerk des Unternehmens mit einem stabilen Wachstum zu rechnen.

Auch die Expansion in Asien sieht der Avolta-Chef «auf Kurs». Die Region soll in zwei bis drei Jahren ihren Anteil am Gesamtumsatz auf 10 Prozent verdoppeln, bestätigte er frühere Aussagen. In fünf bis zehn Jahren sollen es 20 bis 25 Prozent sein.

Aktionäre sollen profitieren
Vom Erfolg sollen auch die Aktionäre profitieren. «Wir wollen ein Drittel des Cashflows ausschütten», sagte Rossinyol. Als Basis dafür nannte er das stabile Wachstum und die solide Bilanz.

Dabei geht er davon aus, dass Avolta den Verschuldungsgrad bis Ende des Jahres in den Zielkorridor von 1,5x bis 2,0x drücken kann. Weiteres überschüssiges Kapital soll zudem für Aktienrückkäufe verwendet werden.

An der Börse blieb der Applaus auf die Zahlen bisher aber aus. Gegen 14.00 Uhr notieren die Avolta-Aktien am Donnerstag auf 33,54 Franken (-4,1%). Analysten sahen zwar ihre Erwartungen beim Equity Free Cash Flow klar übertroffen. Der Umsatz und das organische Wachstum blieb dagegen etwas hinter den Prognosen zurück. (awp/mc/pg)

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