Winterthur – Mit den warmen Temperaturen steigt auch die Wahrscheinlichkeit für einen Velodiebstahl markant an – fast 50 Prozent mehr Bikes werden in den Sommermonaten gestohlen als sonst. Die Schadensumme betrug auch letztes Jahr annähernd 50 Millionen Franken. Geklaut wird besonders viel in den Städten – und hier gibt es grosse Unterschiede: In Basel, Biel und Bern ist das Risiko um bis zu 80 Prozent erhöht im Vergleich zum Durchschnitt, in der Westschweiz und im Tessin hingegen kann sich ein Bike vor Diebstahl relativ sicher fühlen.
Vor 200 Jahren, am 12. Juni 1817, legte der deutsche Adelige und Erfinder Freiherr von Dais in Mannheim das erste Mal rund 14 Kilometer mit seinem selber ausgetüftelten Urvelo zurück – ein rund 20 Kilogramm schweres Laufrad. Seither hat das Velo als günstiges, wendiges und umweltfreundliches Fortbewegungsmittel die Welt erobert.
Schadenbetrag steigt aufgrund teurerer Velos
Beliebt ist das Zweirad bei Gross und Klein – und auch bei Langfingern. Letztes Jahr wurden gemäss Kriminalstatistik schweizweit fast 36’000 Velos gestohlen, besonders die Städte sind Diebstahl-Hochburgen. Doch nicht alle gleichermassen.
Überdurchschnittlich viele Velos werden in den Städten Basel, Biel und Bern geklaut – in Basel sind es über 80 Prozent mehr als im Schweizer Schnitt. Die diebstahlsicherste Stadt für Fahrräder ist Lugano – die Wahrscheinlichkeit für einen Velodiebstahl ist dort rund 70 Prozent tiefer als im Schnitt.
Die Prozentangaben zeigen auf, um wie viel höher oder tiefer die Diebstahl-Frequenz der jeweiligen Stadt im Vergleich zum Durchschnittswert ist. Basis für die Auswertung sind die bei der AXA Winterthur gemeldeten Velo-Diebstähle der letzten 5 Jahre. Lesebeispiel: In Lugano ist die Diebstahlwahrscheinlichkeit um 72 Prozent tiefer als im Schweizer Schnitt. (Grafik: AXA)
Diebe machen dabei eine immer grössere Beute. Der durchschnittliche Schadenbetrag für einen Velodiebstahl ist in den letzten Jahren stark angestiegen, aktuell liegt er bei rund 1300 Franken. «Die Velos auf Schweizer Strassen sind in den letzten Jahren einiges teurer geworden, unter anderem sind viele E-Bikes unterwegs», erklärt AXA-Experte Stefan Müller. Schweizweit summierte sich die Schadensumme letztes Jahr bei rund 36’000 gestohlenen Velos auf nahezu 50 Millionen Franken. Die Anzahl der Diebstähle insgesamt und auch die Diebstahlfrequenz ist hingegen leicht rückläufig.
Schöne Jahreszeit ist Hochsaison für Velodiebe
Besonders oft sind Velo-Langfinger in den Sommermonaten unterwegs – fast 50 Prozent mehr Diebstähle werden im Juni, Juli und August gemeldet als sonst. «In der warmen Jahreszeit sind mehr Leute auf dem Velo unterwegs, damit steigt das Angebot für die Diebe», erklärt Stefan Müller. Doch auch im Winter kommen Velos weg, denn diese werden nicht nur von öffentlichen Abstellplätzen, sondern vermehrt auch aus dem Velokeller gestohlen.
Übrigens: Die Aufklärungsrate bei Velodiebstahl ist mit 1,8 Prozent im 2016 (Quelle: Kriminalstatistik) verschwindend gering. Wer sich die Umstände und den Selbstbehalt bei einem Diebstahl ersparen will, der macht es Dieben von Anfang an schwer. «Wenn möglich sollte ein Velo an einem abschliessbaren oder überwachten Ort parkiert werden», empfiehlt Stefan Müller. Zusätzliche Sicherheit bietet das Festmachen des Velos mit einem Schloss an einem fixen Ort, so dass es nicht einfach abtransportiert werden kann. Wird das Fahrrad gestohlen, sollte der Diebstahl möglichst rasch der Polizei gemeldet werden. (AXA/mc/ps)
Versicherungsschutz von Velos und leichten E-Bikes >25km/h
- Velo-Diebstahl zu Hause ist automatisch über die Hausrat-Versicherung gedeckt
- Wird das Velo auswärts gestohlen, kommt ebenfalls die Hausrat-Versicherung dafür auf, sofern die Deckung «einfacher Diebstahl auswärts» in der Police mit eingeschlossen ist. Schäden gegenüber Dritten übernimmt die Privathaftpflichtversicherung
- Es ist auch möglich, sich gegen Beschädigungen am Bike versichern zu lassen. Bei der AXA Winterthur kann zu diesem Zweck die Zusatzdeckung «Erweiterte Deckung von Sport- und Freizeitgeräten» abgeschlossen werden – gerade bei teureren Velos kann sich diese Möglichkeit lohnen
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