Axpo, Alpiq und BKW ziehen Rahmenbewilligungsgesuch für AKW’s zurück
Bern – Axpo, Alpiq und BKW haben gemeinsam beschlossen, die im Jahr 2008 eingereichten und 2011 sistierten Rahmenbewilligungsgesuche für Ersatzkernkraftwerke zurückzuziehen.
Seit der Einreichung der Rahmenbewilligungsgesuche für Ersatzkernkraftwerke im Jahr 2008 hat sich die Energiewelt fundamental verändert, heisst es in der Medienmitteilung von Mittwoch. Der Markt ist heute ein ganz anderer und die Politik hat in der Zwischenzeit die Weichen für eine Zukunft ohne Kernkraft gestellt. Die drei CEOs der Alpiq, Axpo und BKW haben daher entschieden, die Rahmenbewilligungsgesuche durch die drei Standortgesellschaften aktiv zurückzuziehen. Der entsprechende Antrag an den Bundesrat wurde heute beim Bundesamt für Energie eingereicht.
Rund 80 Mio in den Sand gesetzt
Die drei Stomproduzenten Axpo, Alpiq und BKW hatten eine gemeinsame Planungsgesellschaft für ihre angestrebten Ersatz-Atomkraftwerke gegründet. Das Trio hatte beim Bund Gesuche für Beznau III, Gösgen II und den Ersatz von Mühleberg eingereicht.
Mit ihrer Planung setzten die Energiekonzerne rund 80 Millionen Franken in den Sand. Die Alpiq, die Pläne für Gösgen II in der Schublade hatte, schrieb schon kurz nach der Sistierung der Gesuche Planungskosten in Höhe von 35 Millionen Franken ab. Bei der Axpo waren für die Planung von Beznau III 30 Mio CHF aufgelaufen, wie Axpo-Sprecher Ueli Walther am Mittwoch gegenüber der Nachrichtenagentur sda sagte. Bei der BKW hatte die Sistierung der Gesuche im Jahre 2011 einen Effekt von rund 14 Mio CHF, wie Sabrina Schellenberg, die stellvertretende Leiterin Media Relations, sagte.
Ausstiegsinitiative der Grünen
Das AKW Mühleberg wird Ende 2019 abgestellt, wie die BKW im Herbst 2013 beschloss. Über das Schicksal der vier anderen AKW-Blöcke entscheidet das Schweizer Volk. Am 27. November geht es um die Ausstiegsinitiative der Grünen. Bei einem Ja zur Initiative müssten Beznau I und II sowie Mühleberg 2017 abgeschaltet werden. Gösgen ginge 2024 vom Netz, Leibstadt 2029. In der von den eidgenössischen Räten verabschiedeten Energiestrategie 2050 wurde keine Laufzeitbeschränkung für AKW festgelegt. Der Bau neuer AKW wurde zwar verboten. Aber die bestehenden AKW dürfen so lange am Netz bleiben, wie die Aufsichtsbehörde ENSI sie als sicher einstuft. Gegen die Energiestrategie 2050 sammeln die SVP und die Alliance Energie unabhängig voneinander Unterschriften für ein Referendum. (axpo/mc/cs)