Heinz Karrer, CEO Axpo. (Bild: Axpo)
Baden – Der Energieversorger Axpo profitierte im Geschäftsjahr 2011/12 von Sonderfaktoren, die das Betriebsergebnis und den Gewinn deutlich steigen liessen. Aber auch die Gesamtleistung kam über dem Vorjahreswert zu liegen. Mittelfristig will das Unternehmen den EBIT deutlich auf mehr als 100 Mio CHF steigern.
So steig die Gesamtleistung vor allem aufgrund einer Zunahme des physischen Energiehandels in Europa und höheren Preisen in Italien um knapp 16% auf 7,35 Mrd CHF. Nahezu unverändert blieb die im angestammten Versorgungsgebiet der Axpo (inkl. CKW) abgesetzte Strommenge. Das Betriebsergebnis auf Stufe EBIT hat sich mit 329 Mio mehr als verdoppelt und die entsprechende Marge kam bei 4,5% zu liegen nach 2,2% im Vorjahr.
EBIT und Gewinn bereinigt unter Vorjahr
Unter dem Strich resultierte ein Reingewinn von 282 Mio CHF nach 45 Mio im Vorjahr. Das Ergebnis ist allerdings von hohen Sondereffekten geprägt: Während Wertberichtigungen auf eigene Kraftwerke sowie Rückstellungen für regulatorische Effekte das Ergebnis belasteten, erhöhte sich der Wert der eidgenössischen Nuklearfonds bei den Partnerwerken Leibstadt und Gösgen über Erwarten. Werden die Sondereffekte ausgeklammert, liegen EBIT und Gewinn unter dem Vorjahreswert.
Mehr Fremdstrom beschafft
Der Beschaffungsaufwand für Energie und Netznutzung nahm im Vergleich zur Gesamtleistung überproportional auf 5,10 (VJ 4,16) Mrd CHF zu, da mehr Fremdstrom für die Deckung der erhöhten Absatzmengen im physischen Handelsgeschäft eingekauft werden musste. Zusätzlich seien rückwirkende Kosten für den Strombezug aus französischen Kernkraftwerken enthalten.
Die Kernkraft produzierte aufgrund geringerer Verfügbarkeit sowie längerer Revisionsdauer der Werke 2% weniger Strom. Sie erzielte 22,48 Mrd kWh. Demgegenüber profitierten die Wasserkraftwerke von überdurchschnittlichen Niederschlagsmengen, was zu einer 15% höheren Leistung von 9,18 Mrd kWh führte. Aus konventionell-thermischen Kraftwerken resultierten 5,39 Mrd kWh (+16%) und aus Anlagen der neuen Energien 285 Mio kWh (+20%).
Stellenabbau: 60 Kündigungen
Um die Kosten zu senken baute Axpo im Berichtsjahr unter anderem 110 Stellen ab. Ein Teil des Abbaus erfolgte über frühzeitige Pensionierungen und natürliche Fluktuation, es mussten aber dennoch 60 Kündigungen ausgesprochen werden. Im Jahresdurchschnitt betrug der Personalbestand 4’368 Vollzeitstellen gegenüber 4’415 im Jahr zuvor.
Ausblick wenig konkret – Dividende reduziert
Für das Geschäftsjahr 2012/13 zeigt sich das Unternehmen wenig konkret. Axpo will den EBIT mittelfristig «deutlich» über 100 Mio CHF verbessern. Bisher wurde eine EBIT-Verbesserung von über 100 Mio CHF kommuniziert. Der Verwaltungsrat werde der Generalversammlung die Ausrichtung einer Dividende von 2,00 CHF pro Aktie vorschlagen. Im Vorjahr wurden pro Papier 2,20 CHF ausgeschüttet. (awp/mc/upd/ps)