Axpo: Rekurs verhindert geplanten Bau des Kraftwerks in Glattfelden

Axpo-Logo am AKW Beznau.

Baden – Der Energiekonzern Axpo hat vor dem Baurekursgericht des Kantons Zürich eine Niederlage erlitten. Anwohner hatten gegen die von der Axpo geplante Wasserstoffproduktionsanlage in Eglisau-Glattfelden erfolgreich Rekurs eingelegt. Nun muss das Unternehmen per sofort das Projekt stoppen, wie es am Montag mitteilte.

Für die geplante Anlage hätte ein bestehendes Gebäude des Kraftwerks ersetzt werden müssen, welches ausserhalb der heutigen Bauzone stehe. Entsprechend habe die Axpo für den Bau der Anlage eine Ausnahmebewilligung beantragt, die von den Behörden gutgeheissen worden war. Jedoch wehrten sich drei Privatpersonen gegen den Bau des Kraftwerks und das Baurekursgericht des Kantons Zürich gab ihnen Recht. Wie die «Tamedia»-Zeitungen berichten, habe das Gericht keine «besonders wichtigen und objektiven Gründe» für die erstellte Ausnahmebewilligung festgestellt.

«Durchsetzung des fundamentalen Trennungsgrundsatzes»
Das öffentliche Interesse, Energie zu produzieren, sei vom Gericht weniger hoch gewichtet worden als die «Durchsetzung des fundamentalen Trennungsgrundsatzes», wonach solche Anlagen ins Siedlungsgebiet und nicht in die Landwirtschaftszone gehörten, heisst es in dem Medienbericht weiter. Zwar habe die Axpo argumentiert, dass verschiedene andere Standorte geprüft worden waren, das Gericht habe diese Abklärungen aber als zu wenig genau beurteilt.

«Wir bedauern es sehr, dass wir wieder daran gehindert werden, noch mehr zur Dekarbonisierung der Schweiz beizutragen», wird der Leiter Wasserstoff bei der Axpo, Guy Bühler, zitiert. Mit dem Entscheid, das Gesetz selbst im Falle einer umweltschonenden, im Einklang mit der Energiestrategie 2050 stehenden Anlage eng auszulegen, werde die Dekarbonisierung gehemmt, heisst es in der Mitteilung weiter.

Die 2,5-Megawatt-Wasserstoffproduktionsanlage beim Wasserkraftwerk Eglisau-Glattfelden hätte den Angaben zufolge jedes Jahr rund 350 Tonnen grünen Wasserstoff produzieren sollen. Damit wären laut Axpo über 1,5 Millionen Liter Diesel im Schwerverkehr eingespart worden. Trotz des Projektstopps halte die Axpo jedoch an den Ausbauplänen im Bereich von grünem Wasserstoff fest und wolle weitere Projekte in der Schweiz realisieren. (awp/mc/ps)

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