Bachem erhöht 2016 Umsatz, Gewinn und die Dividende
Bubendorf – Das Biochemie-Unternehmen Bachem bleibt auf Wachstumskurs. Die Baselbieter haben im Geschäftsjahr 2016 einen rekordhohen Umsatz geschrieben, der Gewinn legte überproportional zu. Das Unternehmen rechnet mit weiterem Wachstum.
Das Wachstumspotenzial in dem für Bachem relevanten Markt ist so hoch wie nie, erklärte die Firmenspitze am Freitag vor den Medien. Nicht nur die rekordhohe Auftragssituation untermauere die Aussage. Auch in Zukunft dürfte das Unternehmen die Wachstumsraten des Gesamtmarktes übertreffen.
Daher würden auch Bachems Investitionen in Produktionskapazitäten in den nächsten Jahren auf einem hohen Niveau bleiben. 2016 lagen diese bei 51 Mio CHF. «Es braucht weitere Investitionen, um die Chancen, die sich in diesem Markt ergeben, zu nutzen und nicht einfach den Mitbewerbern zu überlassen», betonte Finanzchef Stephan Schindler.
Mehr Gewinn und Dividende
Im Berichtsjahr steigerte Bachem den Umsatz um 13,4% auf 236,5 Mio CHF; in Lokalwährung hätte ein Plus von 11,8% resultiert. Der EBIT nahm derweil um 17% auf 45,1 Mio zu und die entsprechende Marge um 0,6 Prozentpunkte auf 19,1%. Einmalige Kosten für Rechtsberatungen und ein neues IT-System belasteten mit 1,4 Mio CHF, während Währungseffekte den operativen Gewinn um 2,0 Mio erhöhten.
Unter dem Strich verblieb ein 29% höherer Reingewinn von 41,2 Mio CHF, unterstützt von positiven Währungseffekten (+1,2 Mio CHF) und einer sehr tiefen Steuerrate von lediglich 10,2%. Für die Zukunft rechnet Bachem wieder mit einer Konzernsteuerrate um 18%, so Finanzchef Schindler.
Der Generalversammlung wird eine um 25 Rappen angehobene Dividende von 2,50 CHF je Aktie vorgeschlagen. Die hohen Investitionen werden die künftigen Ausschüttungen jedoch nicht tangieren. «Die Dividende soll plus/minus mit dem Gewinn steigen. Das ist die Vorgabe unseres Mehrheitsaktionärs Peter Grogg», fügte Schindler an.
Asien rückt in den Fokus
Geografisch zeigte sich als Folge von Kapazitätserweiterungen in den USA eine leichte Verschiebung der Umsatzanteile zugunsten von Nordamerika. Dort habe Bachem mit 85,9 Mio CHF 36,3% des Gesamtumsatzes erwirtschaftet. Der Anteil von Europa (150,6 Mio CHF) sei derweil um 1,3 Prozentpunkte auf 63,7% gesunken.
In der Einzelbetrachtung überschritt der Anteil Asiens mit einem Wachstum von 69% auf rund 26 Mio CHF erstmals die 10%-Schwelle. Die Region werde für die Zukunft Bachems immer wichtiger, weil der Trend nachhaltig sei. Die Frage nach einer lokalen Präsenz von Bachem in Asien akzentuiere sich daher.
Volle Pipeline
Für das künftige Wachstum bei Bachen steht heute auch das prall gefüllte Projektportfolio an Wirkstoffen mit 247 Projekten in unterschiedlichen Entwicklungsstadien. Da einige Wirkstoffe als Medikamente zugelassen werden könnten, ist dieser Geschäftsbereich entscheidend für die künftige Entwicklung von Bachem.
Laut Marketingchef José de Chastonay hatte Bachem letztes Jahr eine gute Erfolgsquote – zwei neue Wirkstoffen und drei Generika hätten eine Marktzulassung erhalten.
Allianzen oder Übernahmen geprüft
Für die kommenden Jahre ist das Management zuversichtlich, den Umsatz in lokalen Währungen im Rahmen der langfristigen Prognosen von 6-10% pro Jahr zu steigern. Dabei habe das nachhaltige Gewinnwachstum Vorrang. Eine konkretere Prognose für 2017 will das Management aber nicht abgeben – noch nicht. Diese soll wie gewohnt erst im August bei Vorlage der Halbjahreszahlen genannt werden.
Neben dem organischen Wachstum prüfe die Gesellschaft auch die Möglichkeit, mittels gezielter Allianzen oder Übernahmen seine führende Position im Bereich Peptide zu stärken. (awp/mc/pg)