Bubendorf – Das Biochemie-Unternehmen Bachem hat im Geschäftsjahr 2019 Umsatz und Gewinn kräftig gesteigert. Nun traut sich die Firma zu, in den nächsten vier bis fünf Jahren die Umsatzmarke von einer halben Milliarde Franken knacken zu können.
Bachem setzte im vergangenen Geschäftsjahr 313,7 Millionen Franken um – 11 Prozent mehr als im Vorjahr, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte.
Vom Umsatz blieben 19,9 Prozent als Betriebsgewinn auf Stufe EBIT übrig. Dieser kletterte entsprechend um rund 14 Prozent auf 62,4 Millionen Franken. Unter dem Strich verdiente das Unternehmen 54,2 Millionen Franken – gut 16 Prozent mehr als im Vorjahr.
Die Aktionäre sollen davon in Form einer höheren Dividende profitieren: Pro Aktie sollen 3,00 Franken ausgeschüttet werden nach 2,75 Franken im Vorjahr. Mit den Zahlen hat Bachem die Erwartungen der Analysten erfüllt.
Starkes Wachstum bei Generika
Bachem beliefert die Pharma- und Biotechnologiebranche mit Peptid-basierten Wirkstoffen. Peptide sind Ketten von bis zu rund 100 Aminosäuren. Längere Ketten werden als Proteine bezeichnet. Die kürzeren Peptide werden als spezifische Wirkstoffe in Medikamenten verwendet, zum Beispiel zur Behandlung von Krebs, Diabetes oder Fettleibigkeit.
Dabei konnte Bachem im letzten Jahr etwa die Verkäufe von Generika – die 40 Prozent zum Gesamtumsatz beisteuern – um über einen Fünftel steigern. Aber auch mit Forschungschemikalien setzte das Unternehmen knapp ein Viertel mehr um. Bei den patentierten Wirkstoffen (New Chemical Entities) hingegen verharrten die Umsätze auf Vorjahresniveau. Grund dafür seien Projektverzögerungen und -verschiebungen, schrieb Bachem.
Kräftiges Wachstum in Nordamerika
Weiter konnte Bachem in Nordamerika kräftig wachsen. Nachdem dort der Umsatz um 30 Prozent zulegte, zieht die Region mit einem Anteil von 49,5 Prozent nahezu gleich mit Asien/Europa. Dort sanken die Umsätze in Lokalwährungen aufgrund Projektverzögerungen um 2,2 Prozent.
Bachem war zudem 2019 in den Markt der Oligonukleotidwirkstoffe eingetreten. Die Moleküle, deren Struktur der DNA und RNA nachempfunden ist, werden zur Behandlung genetischer Erkrankungen eingesetzt. Hier habe man erste Erfolge erzielt, schrieb Bachem. Ab 2021 wolle man auch die Herstellung kommerzieller Wirkstoffmengen anbieten.
Umsatz von 500 Millionen Franken im Visier
Für die Zukunft zeigte sich Bachem optimistisch: Das Rekordjahr 2019 sei ein Vorzeichen für zunehmende Wachstumsdynamik. Nun steuert das Unternehmen in den nächsten vier bis fünf Jahren die Umsatzmarke von 500 Millionen Franken an. Um dieses Wachstum zu ermöglichen, will Bachem in den nächsten fünf Jahren 300 Millionen Franken investieren, über die Hälfte davon in den Kapazitätsausbau. Bislang hatte sich Bachem zum Ziel gesetzt, jährlich um 6 bis 10 Prozent in Lokalwährungen wachsen zu können.
Unverändert bleibt die Profitabilitätsvorgabe: Mittelfristig peilt Bachem eine EBITDA-Marge von 30 Prozent an. (awp/mc/pg)