Bachem mit Rekordumsatz im Halbjahr und markantem Gewinnsprung
Bubendorf – Das Biochemie-Unternehmen Bachem hat im ersten Halbjahr 2016 den Umsatz klar gesteigert und setzt damit seinen Wachstumskurs fort. Noch deutlicher zogen die Gewinnziffern an. Wegen der hohen Marktnachfrage baut Bachem derzeit die Kapazitäten aus und schafft 50 neue Arbeitsplätze. Der Umsatz soll denn auch im laufenden Jahr stärker als die langfristige Zielsetzung wachsen. Die Börse freut sich.
Die Verkäufe stiegen nach Firmenangaben vom Freitag um 14% auf 113,4 Mio CHF; in Lokalwährung hätte ein Plus von 11% resultiert. Damit habe man eine neue Bestmarke gesetzt, so Bachem. Das Unternehmen erfährt der Mitteilung zufolge eine hohe Marktnachfrage, eine gute Auftragssituation sowie eine kontinuierlich steigende Nutzung und Auslastung der neuen Kapazitäten.
Die Nachfrage nach Peptid-basierten Wirkstoffen sei unverändert hoch, so Bachem weiter. Nicht zuletzt aufgrund neuer Darreichungsformen würden laufend neue Anwendungsmöglichkeiten geprüft – noch habe es annähernd so viele Peptid-bezogene Projekte gegeben wie heute.
Höhere Marge trotz Sonderkosten
Der EBIT stieg in der Folge um 18% auf 20,8 Mio CHF, die Marge um 3,2 Prozentpunkte auf 18,3%. Im Resultat enthalten seien einmalige Kosten von 1,4 Mio für Rechtsberatungen und die Einführung eines neuen gruppenweiten ERP-Systems Der Reingewinn verbesserte sich schliesslich um fast 36% auf 17,1 Mio. Mit diesen Zahlen wurden die Erwartungen der Analysten übertroffen.
Die Kosten der verkauften Produkte lagen bei 67,7% des Umsatzes, woraus sich eine Bruttogewinnmarge von 32,3% errechnet. Das sind 1,0 Prozentpunkte weniger als im Jahr zuvor. Laut Bachem führten Ausbauarbeiten in den USA zu einer vorübergehend reduzierten Auslastung. Man erwarte aber für den Rest des Jahres eine «deutliche» Verbesserung der Situation.
Der «Brexit» habe derweil «keine wesentlichen» Auswirkungen auf die Gruppe, heisst es weiter. Im Gegenteil: Der Produktionsstandort in St. Helens habe damit seine Wettbewerbsfähigkeit mit dem deutlich schwächeren Britischen Pfund nochmals verbessert.
Glanzstück NCE-Geschäft
Die Generika-Umsätze legten nach Angaben von Bachem mit 53,9 Mio CHF in Lokalwährungen um 9% zu. Vor allem in Nordamerika sei der Absatz um mehr als die Hälfte erhöht worden. Die Verkäufe in Europa hätten hingegen etwas unter dem Vorjahreswert gelegen. Aufgrund der aktuellen Auftragssituation rechnet Bachem für 2016 mit insgesamt stabilen Generika-Verkäufen.
Im Geschäftsbereich Forschungschemikalien habe sich der Umsatz «erfreulich» entwickelt, heisst es weiter. Die in den letzten Jahren getroffenen Massnahmen zeigten Wirkung und die von APC übernommenen Aktivitäten lieferten «nachhaltig positive» Beiträge.
Das Glanzstück war das Geschäft mit den patentierten Substanzen, den New Chemical Entities (NCEs). Hier wurde ein Umsatzwachstum von 40% in lokalen Währungen erzielt. Dabei seien die Verkäufe nach Europa deutlich ausgeweitet worden, während die Region USA leicht unter dem Vorjahresresultat zurückblieben sei. Hauptursache dafür seien geplante Erweiterungsarbeiten und die dadurch notwendige Verschiebung verschiedener Projekte in die zweite Jahreshälfte.
Wachstum von mehr als 10%
Der schwungvolle Einstieg in das erste Halbjahr sowie die aktuelle Auftragssituation und Marktentwicklung liessen ein «sehr gutes» Jahresergebnis 2016 erwarten, so Bachem im Geschäftsbericht. Ausgehend von einem stabilen Wirtschaftsumfeld erwartet Bachem eine Umsatzsteigerung in lokalen Währungen von mehr als 10%, die somit über der langfristigen Prognose von 6% bis 10% pro Jahr ausfallen könnte.
Trotz höherer Kosten für die Bereitstellung neuer Kapazitäten und Neuanstellungen rechnet das Management mit einem weiteren Anstieg der Profitabilität, heisst es weiter.
Die Anleger honorieren das Gezeigte: Bis gegen 11.40 Uhr ziehen Bachem um 3,0% auf 82,40 CHF an. Damit haben sich die Papiere in diesem Jahr bereits um satte 57% verteuert und stehen nur einen Hauch unter dem Jahreshoch (83,35 CHF). (awp/mc/upd/ps)