Bubendorf – Das Biochemie-Unternehmen Bachem hat im ersten Halbjahr 2023 zwar etwas mehr umgesetzt, aber weniger verdient. Dabei schlugen vor allem auch die Kosten zum Aufbau einer grösseren Organisation zu Buche.
Der Umsatz stieg in den ersten sechs Monaten um 2,1 Prozent auf 239,9 Millionen Franken, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. In Lokalwährungen lag das Plus bei 5,3 Prozent.
Man sei mit vielen Aufträgen ins Jahr gestartet, die man auf bestehenden Anlagen abgewickelt habe, erklärte Bachem. Angesichts der Auftragslage erwarte das Unternehmen nun eine weitere Umsatzsteigerung im zweiten Halbjahr 2023.
In der grössten Kategorie kommerzielle Wirkstoffe setzte Bachem 146,9 Millionen Franken um (+12,2%), getrieben von patentgeschützten Peptid-Wirkstoffen und Generika.
Dem stand ein Rückgang bei kommerziellen Oligonukleotiden entgegen. Das anvisierte Volumen von 100 Millionen Umsatz mit «Oligos» könne kurzfristig nicht erreicht werden, heisst es weiter.
Tieferer Gewinn
Die Gewinnzahlen fielen tiefer aus. Der operative Gewinn auf der Stufe EBITDA etwa sank um deutliche 22 Prozent auf 52,5 Millionen Franken. Die entsprechende Marge ging um 6,8 Prozentpunkte auf 21,9 Prozent zurück.
Denn Bachem investiert derzeit stark in den Ausbau der Anlagen, gleichzeitig steigt der Personalbestand deutlich. Zudem kosteten Effizienzmassnahmen an den US-Standorten 1,5 Millionen Franken. Ohne diese hätte die Marge 22,5 Prozent betragen.
Der Reingewinn wiederum blieb mit 34,4 Millionen Franken (-6,0%) relativ stabil. Dieser profitierte von einer tieferen Steuerrate und einem guten Finanzergebnis.
Wachstum im zweiten Semester
Bachem will nun Gas geben. «In der zweiten Jahreshälfte erwarten wir dank einer guten Auftragslage und operativen Massnahmen eine deutliche Verbesserung von Umsatz und Ergebnis gegenüber dem ersten Halbjahr», sagte CEO Thomas Meier in dem Communiqué.
2023 rechnet das Unternehmen mit einem Umsatzwachstum im hohen einstelligen Prozentbereich. Und die EBITDA-Marge soll ungefähr bei 30 Prozent liegen. Bis 2026 werden ein Umsatz von über einer Milliarde Franken und eine EBITDA-Marge von über 30 Prozent angestrebt.
Peptide und «Oligos»
Bachem beliefert die Pharma- und Biotechnologiebranche mit Peptid-basierten Wirkstoffen. Peptide sind Ketten von bis zu rund 100 Aminosäuren. Sie werden als spezifische Wirkstoffe in Medikamenten verwendet, zum Beispiel zur Behandlung von Krebs, Diabetes oder Fettleibigkeit. Seit einigen Jahren baut Bachem zudem mit Oligonukleotiden ein neues Standbein auf. (awp/mc/ps)