Bachem steigert Umsatz und Gewinn deutlich
Bubendorf – Dem Biochemie-Unternehmen Bachem ist es im letzten Jahr rund gelaufen. Umsatz und Gewinn stiegen 2021 kräftig. Und so soll es auch in der nächsten Zukunft weitergehen.
Bachem setzte 503,2 Millionen Franken um – 25 Prozent mehr als im Vorjahr, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Damit wurde die eigene Vorgabe von 500 Millionen Franken knapp übertroffen. Vom Umsatz blieben 25,6 Prozent als Betriebsgewinn auf Stufe EBIT übrig. Dieser kletterte entsprechend um 33 Prozent auf 128,9 Millionen Franken. Unter dem Strich verdiente das Unternehmen 114,7 Millionen Franken – 47 Prozent mehr als im Vorjahr.
Leicht höhere Dividende
Die Aktionäre sollen davon in Form einer höheren Dividende profitieren: Pro Aktie sollen 3,50 Franken ausgeschüttet werden nach 3,25 Franken im Vorjahr. Mit den Zahlen hat Bachem die Erwartungen der Analysten nicht erreicht.
Mit «Oligos» auf Kurs
Bachem beliefert die Pharma- und Biotechnologiebranche mit Peptid-basierten Wirkstoffen. Peptide sind Ketten von bis zu rund 100 Aminosäuren. Sie werden als spezifische Wirkstoffe in Medikamenten verwendet, zum Beispiel zur Behandlung von Krebs, Diabetes oder Fettleibigkeit.
Dabei konnte Bachem den Umsatz mit kommerziellen Wirkstoffen um 13,3 Prozent auf 285,3 Millionen Franken steigern. Im Bereich CMC Development betrug das Wachstum 49 Prozent auf 173,1 Millionen. Der Bereich Forschung & Spezialitäten wuchs um fast ein Drittel auf 44,8 Millionen Franken.
Bachem war vor drei Jahren zudem in den Markt der Oligonukleotidwirkstoffe eingetreten. Die Moleküle werden zur Behandlung genetischer Erkrankungen eingesetzt. Das Ziel, mit den «Oligos» 100 Millionen Franken umzusetzen, werde voraussichtlich im Jahr 2023 erreicht, erklärte Bachem am Freitag.
«Bachem ist auf dem besten Weg, ihre Marktführerschaft bei den Peptiden weiter auszubauen und ein führender Partner für Oligonukleotide zu werden», liess sich Konzernchef Thomas Meier in der Mitteilung zitieren.
Ausbau für Wachstum
Bachem verfolgt derzeit an allen Standorten ein Investitionsprogramm zum Ausbau der Kapazitäten. Gemäss früheren Angaben werden dafür 400 Millionen Franken in die Hand genommen.
Das Unternehmen erwartet nun in den Jahren 2022 bis 2026 ein durchschnittliches Umsatzwachstum von 15 Prozent. Das Betriebsergebnis (EBIT) solle in diesem Zeitraum prozentual stärker steigen als der Umsatz.
Einheitliche Aktienstruktur
Weiter will Bachem die Struktur seiner Aktien vereinheitlichen. In einem ersten Schritt sollen die nicht kotierten Aktien des Typs «A» in börsenkotierte Aktien des Typs «B» gewandelt werden. Die nicht kotierten Valoren stehen für 47,5 Prozent des Aktienkapitals.
Danach soll der Nennwert aller Bachem-Aktien im Verhältnis 1:5 gesplittet werden, teilte das Unternehmen weiter mit. Bachem erachte den Aktiensplit als vorteilhaft für die Handelsaktivitäten, hiess es hierzu. Der Split vereinfache zudem Kleinanlegern den Kauf der Papiere. (awp/mc/pg)