Bubendorf – Das Biochemie-Unternehmen Bachem hat im ersten Halbjahr 2022 den Umsatz aus dem Vorjahr nicht halten können. Der Gewinn lag wegen hoher Ausgaben für Entwicklungsprojekte deutlicher unter dem Vorjahr. Für das zweite Semester verspricht das Unternehmen aber starkes Wachstum.
Der Umsatz verminderte sich in den ersten sechs Monaten um 1,8 Prozent auf 234,9 Millionen Franken, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. In Lokalwährungen lag das Minus bei 3,0 Prozent. Zuwächsen bei Entwicklungsprojekten seien Rückgänge im kommerziellen Portfolio gegenüber gestanden, heisst es dazu.
Die grösste Kategorie kommerzielle Wirkstoffe (Commercial API) verzeichnete ein Umsatzminus von 11,7 Prozent. Die beiden kleineren Kategorien klinische Wirkstoffe (CMC Development +16,2%) und Forschungschemikalien und Spezialitäten (+8,9%) legten dagegen zu.
Deutlich weniger Gewinn
Beim Gewinn was das Minus prägnanter. So fiel der operative Gewinn (EBIT) um knapp 17 Prozent auf 51,6 Millionen Franken zurück und die entsprechende Marge um 3,9 Prozentpunkte auf 22,0 Prozent. Ein wichtiger Grund für das im Vergleich zur Vorjahresperiode niedrigere Betriebsergebnis sei ein Produktmix mit zahlreichen aufwendigen Entwicklungsprojekten gewesen, so Bachem.
Der Reingewinn reduzierte sich unter anderem wegen eines negativen Finanzergebnisses um gut 31 Prozent auf 36,6 Millionen. Damit hat Bachem die Erwartungen der Analysten auf allen Ebenen klar verfehlt.
Bachem beliefert die Pharma- und Biotechnologiebranche mit Peptid-basierten Wirkstoffen. Peptide sind Ketten von bis zu rund 100 Aminosäuren. Sie werden als spezifische Wirkstoffe in Medikamenten verwendet, zum Beispiel zur Behandlung von Krebs, Diabetes oder Fettleibigkeit.
Bachem war zudem vor gut drei Jahren in den Markt der Oligonukleotidwirkstoffe eingetreten. Die Moleküle werden zur Behandlung genetischer Erkrankungen eingesetzt. Das Ziel, mit den «Oligos» 100 Millionen Franken umzusetzen, werde voraussichtlich im Jahr 2023 erreicht, bestätigte das Unternehmen frühere Angaben.
Für das Gesamtjahr 2022 stellt Bachem ein Umsatzwachstum im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich mit stabilen EBIT-Margen im Vergleich zum Vorjahr in Aussicht.
Bestätigt wird auch die Prognose, bis 2026 durchschnittlich um 15 Prozent zuwachsen. Bis dann soll eine EBITDA-Marge von über 30 Prozent erwirtschaftet werden. (awp/mc/ps)