Bachem will 500-Millionen-Grenze beim Umsatz bereits dieses Jahr knacken
Bubendorf – Dem Biochemie-Unternehmen Bachem ist es in der ersten Jahreshälfte 2021 rund gelaufen. Umsatz und Gewinn stiegen im ersten Halbjahr 2021 kräftig. Und so soll es auch in der nächsten Zukunft weitergehen. Das Umsatzziel von 500 Millionen Franken soll nun bereits dieses statt erst nächstes Jahr erreicht werden.
Bachem setzte von Januar bis Juni 239,1 Millionen Franken um – 35 Prozent mehr als im Vorjahr, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. In Lokalwährungen wären es gar plus knapp 40 Prozent gewesen.
Vom Umsatz blieben 31,6 Prozent als Betriebsgewinn auf Stufe EBITDA übrig. Dieser kletterte entsprechend um 42,5 Prozent auf 75,5 Millionen Franken. Unter dem Strich verdiente das Unternehmen 53,1 Millionen Franken – 61,9 Prozent mehr als im Vorjahr. Damit hat Bachem die durchschnittlichen Erwartungen von Analysten leicht übertroffen.
Zweistelliges Wachstum in allen Bereichen
Bachem beliefert die Pharma- und Biotechnologiebranche mit Peptid-basierten Wirkstoffen. Peptide sind Ketten von bis zu rund 100 Aminosäuren. Sie werden als spezifische Wirkstoffe in Medikamenten verwendet, zum Beispiel zur Behandlung von Krebs, Diabetes oder Fettleibigkeit.
Dabei konnte Bachem im Halbjahr etwa die Verkäufe von kommerziellen Wirkstoffen – die mittlerweile 62 Prozent zum Gesamtumsatz beisteuern – um 35,8 Prozent auf 148,2 Millionen Franken steigern. Mit den klinischen Wirkstoffen kletterten die Verkäufe um 28,6 Prozent auf 68,3 Millionen. Auch mit Forschungschemikalien setzte Bachem mit 22,6 Millionen 43,7 Prozent mehr um.
«Bachem ist klar auf Kurs, die Unternehmensziele zu erreichen und über die kommenden Jahr hinaus nachhaltig und profitabel zu wachsen», liess sich Konzernchef Thomas Meier in der Mitteilung zitieren.
Bachem war vor zwei Jahren zudem in den Markt der Oligonukleotidwirkstoffe eingetreten. Die Moleküle, deren Struktur der DNA und RNA nachempfunden ist, werden zur Behandlung genetischer Erkrankungen eingesetzt. Der Ausbau dieses Geschäftes verlaufe nach Plan, hiess es im Communiqué. Bis Ende Jahr sei die Inbetriebnahme weiterer Anlagen zur Oligonukleotidproduktion am Standort Bubendorf vorgesehen.
Umsatzziel von 500 Millionen vorverlegt
Auf Unternehmensebene soll nun das Umsatzziel von 500 Millionen Franken bereits dieses Jahr statt 2022 erreicht werden. In den kommenden Jahren rechnet Bachem mit einem durchschnittlichen jährlichen Umsatzwachstum von rund 15 Prozent. Die Wachstumsrate des Betriebsgewinns auf Stufe EBIT soll noch höher ausfallen.
Auch bei den Investitionen nimmt sich Bachem nun mehr vor als bisher. Die Kapazitäten sollen über alle Standorte und Geschäftsfelder hinweg erweitert werden. Insgesamt plant das Unternehmen in den kommenden fünf Jahren ein Investitionsvolumen von mehr als 500 Millionen Franken – 100 Millionen mehr als bisher geplant. Denn bei den Peptiden will Bachem seine marktführende Position weiter ausbauen und der Bereich Oligonukleotide soll mittelfristig auf einen Jahresumsatz von 100 Millionen Franken kommen.
Im Jahr 2022 will Bachem den Angaben zufolge auf einen Umsatz von über 500 Millionen Franken kommen. 2020 setzen die Baselbieter noch 402 Millionen Franken um. (awp/mc/pg)