Bubendorf – Das Biochemie-Unternehmen Bachem hat 2024 mehr umgesetzt und trotz Kapazitätsausbau die Marge verteidigt. Der Baufortschritt an dem für die künftigen Pläne zentralen Werk am Hauptsitz verläuft offenbar wie geplant.
Bachem setzte im vergangenen Jahr 605,3 Millionen Franken um und damit 4,8 Prozent mehr als in 2023, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. In Lokalwährungen hätte das Plus 5,6 Prozent betragen. Im ersten Halbjahr war Bachem in Lokalwährungen noch um 1,3 Prozent gewachsen.
Damit hat der Pharmazulieferer in der zweiten Jahreshälfte den Rückstand auf die Marschtabelle wie versprochen wettgemacht. Bachem hatte den Investoren versprochen, dass die Verkäufe in der zweiten Jahreshälfte deutlich steigen.
Ausbau belastet Marge
Das Unternehmen investiert derzeit an allen Ecken und Enden, um die Kapazitäten auszuweiten. Alleine im Jahr 2024 investierte Bachem 292,2 Millionen Franken. Gleichwohl vermochte das Unternehmen seine Profitabilität vergleichsweise gut zu schützen.
Der Betriebsgewinn auf Stufe EBITDA etwa stieg mit plus 5,7 Prozent auf 176,3 Millionen Franken stärker als der Umsatz. Damit lag die entsprechende Marge 2024 bei 29,1 Prozent und wie angekündigt etwa auf dem Niveau des Vorjahres (28,9%).
Die EBIT-Marge sank hingegen leicht um 0,4 Prozentpunkte auf 22,0 Prozent. Das liege vor allem an Abschreibungen auf neue Investitionen.
Unter dem Strich verdiente Bachem 120,2 Millionen Franken – 7,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Aktionäre profitieren in Form einer höheren Dividende: Pro Aktie sollen 0,85 Franken ausgeschüttet werden. Im Vorjahr waren 0,80 Franken je Anteil zur Auszahlung gekommen.
«Dank einer starken Auftragslage und Effizienzsteigerungen auf bestehenden Anlagen konnten wir im Jahr 2024 unsere finanziellen Ziele erreichen und Umsatz und Gewinn erneut steigern», erklärte Konzernchef Thomas Meier in dem Communiqué.
Ausbau geht voran
Bachem hatte Ende 2022 und Anfang 2023 diverse Grossaufträge vermeldet – mutmasslich von Herstellern der boomenden «Schlankmacher». Der dafür vorangetriebene Ausbau der Anlagen hat offenbar keine weitere Verzögerung erfahren.
Im sogenannten Gebäude «K» am Standort Bubendorf solle der Übergang zur Herstellung erster Prüf-Chargen wie geplant ab dem zweiten Quartal 2025 erfolgen, bekräftigte Bachem die jüngsten Angaben. Das erfolgreiche Hochfahren der kommerziellen Produktion in dem Gebäude sei zentrale Voraussetzung für die Erreichung der Umsatzziele.
Denn bis 2026 will Bachem den Umsatz auf über eine Milliarde Franken steigern. Und die EBITDA-Marge solle auf über 30 Prozent verbessert werden.
Auf dem Weg dorthin rechnet Bachem für das Jahr 2025 mit einem Umsatzwachstum von 10 bis 15 Prozent in Lokalwährungen. Die EBITDA-Marge in Lokalwährungen solle «im hohen Zwanzigerbereich» liegen.
Bachem beliefert die Pharma- und Biotechnologiebranche mit Peptid-basierten Wirkstoffen. Peptide sind Ketten von bis zu rund 100 Aminosäuren. Sie werden als spezifische Wirkstoffe in Medikamenten verwendet, zum Beispiel zur Behandlung von Krebs, Diabetes oder Fettleibigkeit. (awp/mc/ps)