Bachem zeigt starke zweite Jahreshälfte

Bachem zeigt starke zweite Jahreshälfte
Thomas Meier, CEO Bachem. (Foto: Bachem)

Bubendorf – Das Biochemie-Unternehmen Bachem hat 2023 zwar deutlich mehr umgesetzt, die Marge hat aber unter dem Aufbau der Kapazitäten gelitten. In den nächsten Jahren will die Firma deutlich wachsen.

Bachem setzte 577,3 Millionen Franken um – 8,6 Prozent mehr als im Vorjahr, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. In Lokalwährungen hätte das Plus 12,8 Prozent betragen. Im ersten Halbjahr war Bachem in Lokalwährungen noch um 5,3 Prozent gewachsen.

Damit hat der Pharmazulieferer in der zweiten Jahreshälfte den Rückstand auf die Marschtabelle wie versprochen wettgemacht. Bachem hatte den Investoren für 2023 ein Wachstum im hohen einstelligen Prozentbereich versprochen.

Ausbau belastet Marge
Bachem investiert derzeit an allen Ecken und Enden, um die Kapazitäten auszuweiten. Alleine im Jahr 2023 investierte Bachem 269 Millionen Franken und es wurden netto 230 neue Stellen geschaffen.

Die entsprechenden Ausgaben beeinflussen vorläufig die Margenentwicklung, erklärte das Unternehmen dazu. Der Betriebsgewinn auf Stufe EBITDA etwa stieg «nur» um 3,9 Prozent auf 166,7 Millionen Franken.

Damit lag die entsprechende Marge 2023 bei 28,9 Prozent. In diesem Punkt hat Bachem somit nicht abgeliefert: Das Unternehmen hatte eine EBITDA-Marge von «ungefähr 30 Prozent» in Aussicht gestellt.

Unter dem Strich verdiente Bachem 111,9 Millionen Franken – 11,1 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Aktionäre profitieren in Form einer höheren Dividende: Pro Aktie sollen 0,80 Franken ausgeschüttet werden. Im Vorjahr waren 0,75 Franken je Anteil zur Auszahlung gekommen.

Boomende Peptide
Bachem beliefert die Pharma- und Biotechnologiebranche mit Peptid-basierten Wirkstoffen. Peptide sind Ketten von bis zu rund 100 Aminosäuren. Sie werden als spezifische Wirkstoffe in Medikamenten verwendet, zum Beispiel zur Behandlung von Krebs, Diabetes oder Fettleibigkeit.

In der Branche findet laut Bachem zurzeit ein Paradigmenwechsel statt. «Peptidwirkstoffe werden in naher Zukunft nicht mehr Nischenprodukte, sondern Wirkstoffe der umsatzstärksten Medikamente sein», erklärte Konzernchef Thomas Meier in dem Communiqué.

Ausbau geht voran
Bachem hatte Ende 2022 und Anfang 2023 diverse Grossaufträge vermeldet – mutmasslich von Herstellern der boomenden «Schlankmacher». Der dafür vorangetriebene Ausbau der Anlagen ist offenbar im Plan: Ziel sei, das Gebäude «K» am Standort Bubendorf im zweiten Halbjahr 2024 in Betrieb zu nehmen.

Insgesamt sei die Auftragslage «sehr positiv», erklärte Bachem. Ein grosser Teil der Kapazitäten von Gebäude «K» sei bereits mit Abnahmeplänen unterlegt.

Bachem rechnet für das Jahr 2024 mit einem Umsatzwachstum im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich in Lokalwährungen, hiess es weiter. Bis 2026 will Bachem den Umsatz gar auf über eine Milliarde Franken steigern.

Die Guidance für die EBITDA-Marge richtet sich neu an der Profitabilität in Lokalwährungen. Diese soll in 2024 im Vergleich zum Vorjahr stabil bleiben. 2023 lag die EBITDA-Marge in Lokalwährungen bei 30,5 Prozent. Auch bis 2026 werde eine Marge von über 30 Prozent angestrebt. (awp/mc/ps)

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