Bubendorf – Das Biochemie-Unternehmen Bachem hat 2022 eine starke zweite Jahreshälfte gezeigt. Daher stiegen auch im vergangenen Jahr der Umsatz und der operative Gewinn. Und so soll es auch in der nächsten Zukunft weitergehen.
Bachem setzte 531,7 Millionen Franken um – 5,7 Prozent mehr als im Vorjahr, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Im ersten Halbjahr hatte Bachem noch einen Umsatzrückgang um 1,8 Prozent gemeldet.
«Wir konnten dank eines starken zweiten Halbjahres den Umsatz gegenüber dem Vorjahr deutlich erhöhen und eine gute Profitabilität ausweisen», sagte Konzernchef Thomas Meier hierzu.
Vom Umsatz blieben 30,2 Prozent als Betriebsgewinn auf Stufe EBITDA übrig. Dieser kletterte entsprechend um 2,0 Prozent auf 160,5 Millionen Franken. Unter dem Strich verdiente das Unternehmen 100,7 Millionen Franken – 12,2 Prozent weniger als im Vorjahr.
Hohe Investitionen
Laut Bachem belastete ein negatives Finanzergebnis von minus 15,2 Millionen Franken den ausgewiesenen Gewinn. Dazu kamen höhere Abschreibungen durch die Inbetriebnahme der Investitionen. Alleine im Jahr 2022 investierte Bachem 142,6 Millionen.
Das Unternehmen ist auf Expansionskurs und baut an allen Ecken und Enden seine Fertigungskapazitäten aus. So wird der Standort Bubendorf deutlich ausgebaut. Und in der Gemeinde Eiken im Kanton Aargau wird bis Ende des Jahrzehnts ein weiterer Produktionsstandort aufgebaut.
Die Aktionäre profitieren dennoch in Form einer höheren Dividende: Pro Aktie sollen 0,75 Franken ausgeschüttet werden. Im Vorjahr waren unter Berücksichtigung eines Aktiensplits 0,70 Franken je Aktie zur Auszahlung gekommen.
Mit den Zahlen hat Bachem die Erwartungen der Analysten allerdings nicht erreicht.
Peptide und «Oligos»
Bachem beliefert die Pharma- und Biotechnologiebranche mit Peptid-basierten Wirkstoffen. Peptide sind Ketten von bis zu rund 100 Aminosäuren. Sie werden als spezifische Wirkstoffe in Medikamenten verwendet, zum Beispiel zur Behandlung von Krebs, Diabetes oder Fettleibigkeit. Seit einigen Jahren baut Bachem zudem mit Oligonukleotiden ein neues Standbein auf.
Dabei konnte Bachem den Umsatz in 2022 mit kommerziellen Wirkstoffen um 4,7 Prozent auf 298,8 Millionen Franken steigern. Im Bereich CMC Development betrug das Wachstum 7,4 Prozent auf 185,8 Millionen. Der Bereich Forschung & Spezialitäten wuchs um 5,2 Prozent auf 47,1 Millionen.
Viele neue Aufträge
Die neuen Anlagen von Bachem wurden zuletzt schon gut gefüllt: Im Jahr 2022 meldete das Unternehmen Lieferverträge für Peptide für den Zeitraum 2023 bis 2029 mit einem Umsatzpotential von mindestens 1,2 Milliarden Franken.
Entsprechend wird Bachem deutlich wachsen: 2023 rechnet das Unternehmen mit einem Umsatzwachstum, das «deutlich» über dem Niveau von 2022 liegt. Und die EBITDA-Marge soll ungefähr stabil bei rund 30 Prozent bleiben. (awp/nmc/ps)