Bern – Ab kommendem Montag steht der Bevölkerung die Covid-19-Auffrischimpfung zur Verfügung. Das Bundesamt für Gesundheit und die Impfkommission empfehlen sie in erster Linie besonders Gefährdeten und dem Gesundheitspersonal.
Auch andere Personen ab 16 Jahren sollten sich impfen lassen, wenn auch in zweiter Linie und nach individueller Risikoabwägung. Für die Impfungen sind die Kantone zuständig. Die Kosten für die herkömmliche und auch die neue Impfung, die gegen die Omikron-Variante des Coronavirus wirkt, übernimmt der Bund.
Aktuell nehmen die Meldungen von Infektionen und die Zahl der positiven Tests deutlich zu. Das lässt sich auch im nationalen Abwassermonitoring beobachten. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) rechnet mit einer weiteren Zunahme der Fälle. Die Zahl der Covid-19-Patientinnen und -Patienten in Intensivbetten und jene der Todesfälle verharren auf tiefem Niveau.
Gefährdete zuerst
Zuerst sollen sich besonders Gefährdete impfen lassen, also Menschen über 65 Jahren und solche mit individuellem Gesundheitsrisiken. Darunter fallen etwa Schwangerschaft oder Vorerkrankungen. Diese Gruppen haben das grösste Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf. Die Auffrischimpfung verbessert ihren Schutz «zumindest vorübergehend», wie das BAG schrieb.
In zweiter Linie gilt die Empfehlung für alle ab 16 Jahren. Für sie ist eine Auffrischimpfung nach individueller Abwägung und Entscheidung vorgesehen, wenn sie einen schweren Verlauf der Covid-19-Erkrankung vermeiden wollen. Bei ihnen besteht im Herbst 2022 anders als zu Beginn der Pandemie jedoch ein geringes Risiko eines schweren Verlaufs.
Kindern und Jugendlichen zwischen fünf und 15 Jahren empfiehlt die Eidgenössische Impfkommission derzeit keine Auffrischimpfung, da ihr Risiko für eine schwere Erkrankung sehr gering ist.
«Alter» und «neuer» Impfstoff vermindern Risiko
Für die Auffrischimpfung empfehlen die Behörden grundsätzlich mRNA-Impfstoffe von Moderna oder Pfizer/Biontech oder einen proteinbasierten Impfstoff von Novavax. Zum Impfstart stehen nach BAG-Angaben neben den herkömmlichen Impfstoffen ausreichende Mengen des bivalenten Moderna-Impfstoffs bereit.
Dieser wirkt sowohl gegen die Ursprungsvariante des Coronavirus als auch gegen die Omikron-Untervariante BA.1. Wie das BAG mitteilte, nützten der bisherige und der angepasste bivalente Impfstoff gleichermassen gegen einen schweren Krankheitsverlauf. Weiter empfiehlt das BAG, das eigene Verhalten anzupassen.
Gleichzeitig mit dem Impfstart in den Kantonen beginnt eine nationale Informationskampagne. Sie richtet sich besonders an die gefährdeten Menschen. (awp/mc/ps)