Bern – In der Schweiz nehmen die Ansteckungen mit dem Coronavirus gemäss den neuesten Zahlen wieder zu. Das Bundesamt für Gesundheit meldete mehr Fälle als noch vor Wochenfrist. Als erster Kanton kündigte die Waadt Impfungen für alle ab 18 Jahren an, der Kanton Schaffhausen will unter bestimmten Voraussetzungen sogar 16-Jährige impfen.
In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Montag innerhalb von 72 Stunden 5313 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet worden. Gleichzeitig registrierte das BAG 16 neue Todesfälle und 132 Spitaleinweisungen.
Vor Wochenfrist hatte die Gesundheitsbehörde noch 4905 Neuinfektionen innerhalb der vorangegangenen 72 Stunden gemeldet. Dazu waren 16 neue Todesfälle und 148 Spitaleinweisungen gekommen.
Reproduktionszahl R vor 10 Tagen bei 1,04
Die Reproduktionszahl R, die angibt, wie viele Personen eine infizierte Person im Durchschnitt ansteckt, lag vor rund zehn Tagen bei 1,04. Die Auslastung der Intensivstationen in den Spitälern betrug gemäss den Angaben des BAG 70,7 Prozent. 27,3 Prozent der verfügbaren Betten werden von Covid-19-Patienten besetzt.
Gut 824’000 Personen vollständig geimpft
Insgesamt wurden bis Ende letzter Woche 2’683’625 Impfdosen an die Kantone und an Liechtenstein ausgeliefert. Davon wurden 2’284’438 Dosen verabreicht. 823’878 Personen sind bereits vollständig geimpft.
Waadt kündigt Impfung ab 18 Jahren an
Im Kanton Waadt können sich seit diesem Montag bereits 18-Jährige gegen das Coronavirus impfen lassen. Das ist eine Premiere in der Schweiz.
Diese Ausweitung auf die allgemeine Bevölkerung werde durch die Zunahme der Lieferungen der beiden derzeit in der Schweiz zugelassenen Impfstoffe von Moderna und Pfizer/Biontech sowie die Fortschritte bei der Impfung in den priorisierten Gruppen ermöglicht, teilte der Kanton am Montag mit.
Die Kapazitäten werden im ersten Monat bei rund 4000 Injektionen pro Woche liegen, dann bei etwa 8000, abhängig von der Ankunft der Impfstoffe. Der Kanton Waadt gehört damit zu den Kantonen, die bei der Impfkampagne am schnellsten vorwärts machen.
Der Kanton Schaffhausen lässt bereits 16-Jährige zur Impfung zu. Voraussetzung ist allerdings, dass sie engen Kontakt mit besonders Gefährdeten haben und mit Menschen, die in einer Gemeinschaftseinrichtung leben oder arbeiten.
Vorwärts machen mit dem Impfen will auch das Tessin. So können sich seit Montag drei weitere Personengruppen für die Impfung anmelden. Dazu gehören über 55-Jährige, chronischkranke Schwangere und Schwangere mit einem erhöhten Risiko für eine Coronavirus-Infektion.
Zu letzteren zählt Kantonsapotheker Giovan Maria Zanini beispielsweise Gesundheitsmitarbeitende. Im Tessin sind bisher knapp 40’000 Personen gegen das Coronavirus geimpft worden, was rund elf Prozent der Bevölkerung entspricht.
In Basel wies jeder Vierte Antikörper auf
Gemäss den Ergebnissen der Studie COVCO-Basel, die am Montag veröffentlicht wurde, haben im Kanton Basel-Stadt Mitte März 24 Prozent der Bevölkerung Antikörper gegen das Coronavirus aufgewiesen. Im Kanton Basel-Landschaft waren es 19 Prozent. Hinweise auf erneute oder anhaltende Infektionen habe es während des Studienzeitraums kaum gegeben, wie das Schweizerische Tropen- und Public Health-Institut (Swiss TPH) weiter mitteilte.
In der Studie stellten die Forschenden im Januar 2021 auch mehr schwere und extrem schwere Symptome einer Depression fest im Vergleich zum Juli 2020. Besonders die 18- bis 49-Jährigen mit niedrigen Einkommen sind betroffen. Festgestellt wurde auch ein Anstieg von Suchtproblemen. (awp/mc/pg)