Basel – Die Konjunkturforscher von BAK Economics sind mit Blick auf die Wirtschaft in der Schweiz im kommenden Jahr nochmals eine Spur vorsichtiger geworden. Nach der Reduktion der BIP-Prognose von Ende September, senkt das BAK die Vorhersage erneut um 0,1 Prozentpunkte. Erstmals gibt es auch eine Prognose für 2026.
Konkret erwartet das Institut ein Wachstum des Bruttoinlandprodukt (BIP) im kommenden Jahr von 1,4 Prozent, nach 0,9 Prozent im laufenden Jahr, wie es am Donnerstag mitteilt. Die Prognose 2025 vom September lag noch bei 1,5 Prozent. Im Jahr 2026 dürfte sich das Wachstum auf 1,5 Prozent nur leicht beschleunigen. Diese Angaben sind bereinigt um Sportgrossanlässe wie Fussball-Welt- oder -Europameisterschaften oder Olympische Spiele.
Die Weltwirtschaft bleibe unter ihrem Potenzial und die geopolitischen Risiken seien zahlreich, begründet BAK Economics ihre vorsichtigere Haltung und verweist gleichzeitig auf «ungewöhnlich hohe Prognoserisiken». Mit der Rückkehr von Donald Trump als Präsident der USA drohten massive Verwerfungen im Welthandel und die Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten könnten preistreibende Effekte auf die Rohstoffmärkte haben. Die angespannte politische Lage in Deutschland und Frankreich komme hier noch hinzu.
Franken dürfte stark bleiben
Die Schweiz verfüge aber über solide Stabilisatoren, die das Wachstum unterstützen sollten, dämpft das BAK allzu grossen Pessimismus. Die Zinsen in der Schweiz dürften demnach weiter sinken, während der Franken stark bleibt. Ausserdem erwarten die Ökonomen eine Inflation auf niedrigem Niveau, was steigende Reallöhne ermöglicht, sowie eine anhaltend rege Einwanderung.
Die BAK-Prognose für die Inflation in den Jahren 2025 und 2026 liegt jeweils bei 0,4 Prozent. Die Arbeitslosenquote dürfte hingegen wegen der anhaltenden Industrieschwäche von 2,4 Prozent im laufenden auf 2,8 Prozent im Jahr 2025 ansteigen und 2026 gar auf 2,9 Prozent.
Weiter gehen die Konjunkturforscher von zwei weiteren Zinssenkungen der Schweizerischen Nationalbank um jeweils einen Viertel-Prozentpunkt im Dezember sowie im März 2025 aus. (awp/mc/ps)