BAK Economics senkt BIP-Prognose 2024 leicht
Basel – Die Ökonomen von BAK Economics haben ihre Prognose für das Schweizer Bruttoinlandprodukt (BIP) im kommenden Jahr leicht gesenkt. Die konjunkturellen Risiken hätten sich wieder verstärkt in den negativen Bereich verschoben, heisst es mit Blick auf die Prognosen.
Neu erwarten die BAK-Ökonomen ein reales BIP-Wachstum im Jahr 2024 von 1,3 Prozent, der alte Wert lag noch bei 1,5 Prozent. Bereinigt um die für die Schweiz wichtigen grossen Sportereignisse sind es gar nur 0,9 Prozent (alt: 1,1%). Unverändert bleibt derweil die Prognose für das laufende Jahr 2023 mit allerdings tiefen 0,3 bzw. 0,6 Prozent.
BAK gehe für das zweite Halbjahr 2023 und die ersten Monate 2024 von einem nochmals schwächeren Schweizer Konjunkturverlauf aus als bisher angenommen, heisst es im monatlichen Konjunkturupdate vom Freitag. Die Schweiz habe die vielfältigen Belastungsfaktoren im ersten Semester 2023 zwar recht gut verkraftet, wobei insbesondere die konsumnahen Dienstleistungsbereiche stützend gewirkt hätten.
Die Nachholeffekte zur Covid-Pandemie verlören jedoch zunehmend an Kraft. «Damit treten die negativen Begleiterscheinungen der Kaufkraftverluste, der globalen Nachfrageschwäche und der allgemeinen Investitionszurückhaltung offener zu Tage», so die Mitteilung.
Stagnation im zweiten Halbjahr 2023
In der Summe der genannten Faktoren sei für die Schweizer Wirtschaft im zweiten Halbjahr 2023 nur eine Stagnation zu erwarten. Erst im späteren Verlauf des Jahres 2024 dürften positive Aspekte wie der nachlassende Inflationsdruck und eine allmähliche Verbesserung im globalen Umfeld wieder die Oberhand gewinnen.
Die Handbremse bleibe jedoch angezogen, insbesondere da der die Konjunktur dämpfende Effekt der restriktiveren Geldpolitik im In- und Ausland weiterhin nachwirke. «Die konjunkturellen Risiken haben sich wieder verstärkt in den negativen Bereich verschoben», betont BAK Economics.
Die Gefahr eines breiten Rückgangs der wirtschaftlichen Aktivitäten ist laut den Basler Ökonomen insbesondere für den restlichen Jahresverlauf 2023 und Anfang 2024 gestiegen. Die fragile Situation aus wegfallenden Nachholeffekten und allgemeiner Konjunkturschwäche könnte die Nachfragebereitschaft der Konsumenten und Investoren deutlich stärker beeinträchtigen, als in der Basisprognose erwartet, heisst es dazu. (awp/mc/pg)