Zürich – Das Basler Wirtschaftsforschungsinstitut BAK Economics rechnet wegen der Corona-Pandemie für 2020 mit grossen Einbussen beim Schweizer Tourismus. Derzeit herrsche ein nahezu vollständiger Stopp in der Hotellerie. Und auch in der Gastronomie sei die Situation nur graduell besser, heisst es in einer Mitteilung vom Donnerstag.
Konkret rechnet das BAK aus heutiger Sicht damit, dass dem Gastgewerbe ein zehnmal stärkerer Einbruch als der Gesamtwirtschaft droht. Für die Gesamtwirtschaft rechnet das BAK dabei mit einem Minus von 2,5 Prozent. Mit anderen Worten: Dem Schweizer Tourismus könnte im Jahr 2020 mehr als ein Viertel der Wertschöpfung wegbrechen. Und der Einbruch könnte gar noch deutlicher ausfallen, falls die Eindämmung von COVID-19 länger benötige als angenommen.
Hotels noch stärker betroffen als Gastronomie
Mit einem geschätzten Rückgang von 25,6 Prozent im Vergleich zum Jahr 2019 sei dabei die Beherbergung noch stärker betroffen als die Gastronomie (-18,6%). Dies liege daran, dass das Gastgewerbe zwar durch Zwangsschliessungen direkter betroffen sei als die Hotellerie, sich aber im Gegensatz zur Beherbergungsbranche schneller wieder vom Lockdown erholen dürfte.
Das Gastgewerbe insgesamt ist laut BAK die am schwersten von der Corona-Krise betroffene Branche der Schweiz. Grund dafür sei, dass der Tourismus sich wohl langsamer vom derzeitigen Lockdown erholen werde als andere Branchen: «Der Rückgang der Logiernächte wird von den Konsumenten nicht zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt und es kann auch nicht auf Lager produziert werden», heisst es in der Mitteilung.
Erschwerend komme hinzu, dass bei einer allmählichen Lockerung der Massnahmen vor allem die internationale Reisetätigkeit «eher länger als kürzer» eingeschränkt bleiben dürfte. (awp/mc/pg)