Barrierefreiheit: für alle verständlich – Leichte Sprache in Schweizer Behörden

Barrierefreiheit: für alle verständlich – Leichte Sprache in Schweizer Behörden
(Bild: Adobe Stock, 95669372)

Baar – Menschen zeichnen sich durch ihre unterschiedlichen sprachlichen Fähigkeiten und Voraussetzungen aus. Gerade für Personen mit Migrationshintergrund oder mit Lernschwierigkeiten kann die Sprache so schnell zu einem Hindernis werden, etwa bei einem Behördengang.

Schon lange ist es her, seit die Sprache als eine Barriere identifiziert wurde und im Zuge der Gleichberechtigung geht kein Weg an der Vereinfachung der Sprache vorbei. In der Schweiz möchten Behörden sicherstellen, dass alle Bürger den gleichen Zugang zu Dienstleistungen und entscheidenden Informationen, etwa vor einer Reform, haben und dazu ist es notwendig, dass die Ämter Ihre Kommunikation überarbeiten und verbessern. Ein Schweizer Übersetzungsbüro hat sich hierauf spezialisiert und glättet Behördensprache zu allgemeinverständlichen Texten.

Was ist Leichte Sprache?

Sprache kann komplex sein, wie literarische Texte immer wieder beweisen. Während es für den einen ein Hochgenuss ist, ein komplexes sprachliches Gebilde zu entziffern, erweist sich die Komplexität einer solchen Sprache für einen anderen als ein Hindernis, das sich kaum überwinden lässt. Hier kommt die Leichte Sprache ins Spiel. Bei dieser handelt es sich um nichts anderes als eine vereinfachte Form der Kommunikation. Hier verzichten Texte auf komplizierte Wörter, auf Fremdwörter und setzen stattdessen auf möglichst kurze und präzise Formulierungen in einem aktiven Stil. Das Ziel ist es, die Inhalte und Aussagen eines Textes einer möglichst breiten Masse zugänglich zu machen.

Die Leichte Sprache in der Praxis

In den meisten Behörden in der Schweiz kommt die Leichte Sprache bereits erfolgreich zum Einsatz. Etwa in Broschüren oder Flyern behandelt sie Themen wie Sozialleistungen oder die Gesundheit. Wer selbst einen Blick auf die Leichte Sprache werden möchte, der stattet den offiziellen Webseiten der Behörden einen Besuch ab. Dort erkennen Besucher, dass es nicht nur die Leichte Sprache ist, die zu mehr Barrierefreiheit beiträgt, sondern auch eine vereinfachte Navigation.

Mittlerweile hat die Leichte Sprache sogar Einzug in amtliche Schreiben gefunden. Behördensprache und juristische Sprache verfehlen ihren Zweck, wenn diese von den Empfängern nicht verstanden werden. Eine praktische Form der Leichten Sprache findet sich auch bei Beratungsgesprächen oder sogar bei öffentlichen Anlässen. Das Ziel ist es, jedem den Zugang zu Informationen zu gewährten und möglich zu machen.

Welche Vorteile bringt die Leichte Sprache mit sich?

Natürlich ist die Leichte Sprache der Garant für eine bessere Verständlichkeit, doch es gibt noch so viele andere Vorteile. Wer die Sprache der Behörden und Ämter versteht, der handelt selbstständiger, versteht Informationen besser und trifft seine Entscheidungen selbstständig. Nach einer gewissen Zeit stellen die meisten Behörden sogar eine Senkung der Kosten fest, denn es kommt zu weniger Fehlinterpretationen und die Rückfragen lassen sich drastisch reduzieren, weil die Kommunikation effizienter gestaltet ist.

Einhergehend mit der Verwendung der Leichten Sprache erhoffen sich Behörden, dass diese zu einer größeren Teilhabe von Menschen mit sprachlichen Schwierigkeiten führt. Wer auf einem höheren Level kommunizieren kann, der bringt sich schneller und besser in die Gesellschaft ein und wird so innerhalb dieser zu einem wichtigeren Mitglied und zu einem stärkeren Element als zuvor.

Die Schwierigkeiten, die sich bei der Einführung der Leichten Sprache zeigen, wie der Zeitaufwand und die bislang fehlenden Standards für diese weitgehend barrierefreie Sprache stehen in keinem Verhältnis zu den Vorteilen, die klar auf der Hand liegen. (dial/mc/hfu)


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