Jürgen Steinemann, CEO Barry Callebaut. (Bild: Barry Callebaut)
Zürich – Der weltgrösste Schokolade-Hersteller Barry Callebaut (BC) ist im vergangenen Geschäftsjahr 2012/13 (per 31.8.) deutlich über dem Markt gewachsen. Die Integraton des jüngst übernommenen Kakao-Geschäftes von Petra ist gemäss Management ausserdem gut angelaufen. Die angekündigten Synergien sollen erzielt werden und dank der starken Positionierung in den aufstrebenden Märkten hat BC auch die Finanzziele bestätigt.
Die Verkaufsmenge stieg in der Berichtsperiode um 11,4% auf 1,535 Mio Tonnen. Ohne das kürzlich übernommene Kakaogeschäft von Petra Singapur lag das Wachstum bei 8,7% und damit etwas höher als die nach neun Monaten erzielten 8,2%. Erzielt worden sei dieser deutlich über dem globalen Schokoladenmarkt liegende Zuwachs in einem teilweise schwierigen wirtschaftlichen Umfeld. Alle Regionen und Produktgruppen hätten zu diesem «ausserordentlich starken Wachstum» beigetragen, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit.
Umsatz um 1,1% auf 4,88 Mrd CHF gesteigert
Der Gruppen-Umsatz betrug derweil 4,88 Mrd CHF, was einem Plus 1,1% in CHF bzw. 0,6% in Lokalwährungen entspricht. Und der Betriebsgewinn (EBIT) auf stand-alone-Basis (ohne Petra) stieg um 4,4% auf 368,8 Mio CHF. Das gute Ergebnis des Gourmet-Geschäftes habe hier einen positiven Beitrag dazu geleistet, was jedoch durch verschiedene Einmalkosten und Investitionen in Strukturen und Prozesse teilweise kompensiert worden sei.
Der Gruppen-EBIT sank dagegen um 3,9% (-4,0% in Lokalwährungen) auf 339,6 Mio CHF. Negativ schlugen hier den Angaben zufolge die durch die Petra-Übernahme bedingten Einmalkosten sowie der erwartete operative Verlust dieses Geschäfts zu Buche. Der Konzerngewinn aus fortzuführenden Geschäftsbereichen fiel infolge des niedrigeren EBIT des Konzerns mit 229,3 Mio CHF um 4,9% tiefer aus.
Stolzer CEO
Mit Blick auf die Zahlen wird CEO Jürgen Steinemann in der Mitteilung folgendermassen zitiert: «Ich bin stolz auf das hervorragende Wachstum unserer Verkaufsmenge, das wir vor allem mit strategischen Partnerschafts-Vereinbarungen, in den aufstrebenden Märkten und im Gourmet-Geschäft erzielt haben. Angesichts des anspruchsvollen Marktumfelds in einigen Regionen ist dieses Wachstum besonders bemerkenswert.»
Die Schätzungen der Analysten (AWP-Konsens) wurden beim Volumen übertroffen, beim Gewinn lagen sie im Rahmen der Erwartungen und beim Umsatz unter den Erwartungen. Diese haben ein Volumenwachstum von 10,0%, einen Umsatz von 4’968 Mio, einen EBIT von 338 Mio sowie einen Konzerngewinn von 217 Mio CHF prognostiziert.
Tiefere Dividende
Aufgrund der Zahlen schlägt der Verwaltungsrat der Generalversammlung von Anfang Dezember die Ausschüttung von 14,50 CHF (VJ 15,50) pro Aktie vor. Sie wird aus den Reserven aus Kapitaleinlagen vorgenommen. Die Ausschüttung entspricht damit der angestrebten Ausschüttungsquote von 35%. Das sei auch der Grund, dass die Dividende tiefer ausfällt, so Finanzchef Victor Balli.
Für den weiteren Ausblick gibt sich das Unternehmen relativ optimistisch und bestätigt die Finanzziele zu Volumenwachstum und EBIT pro Tonne. «Ich bin zuversichtlich, dass wir unser schnelles Wachstumstempo aufrechterhalten können. Zudem werden wir auf eine weitere Verbesserung unserer Margen und unserer Profitabilität hinarbeiten. Oberste Priorität haben die Integration des neu übernommenen Kakaogeschäfts und die Realisierung der identifizierten Synergiepotenziale. Wir bestätigen unsere Prognose», so der CEO.
Zu Petra heisst es ausserdem, dass die Integration im Gang sei und das Synergiepotenzial bestätigt werde. (awp/mc/upd/ps)