(Foto: Barry Callebaut)
Zürich – Der Schokolade-Hersteller Barry Callebaut (BC) hat in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2013/14 (per 31. Mai) die Verkaufsmenge deutlich gesteigert. Ohne die Akquisition der Kakaosparte von Petra Foods fiel das Wachstum allerdings wesentlich bescheidener aus und lag leicht unter dem Markt. Die starke Umsatzzunahme profitierte von höheren Rohstoffpreisen. Für die Mittelfristziele bis 2015/16 sieht sich das Unternehmen auf Kurs.
Die Verkaufsmenge wurde um knapp 16% auf 1’288’365 Tonnen gesteigert. Auf stand alone-Basis (ohne das vergangenes Jahr übernommene Kakaogeschäft von Petra Singapur) ergab sich ein Plus von 2,4% auf 1’138’736 Tonnen. Der (stand-alone) Wert hat sich damit gegenüber dem ersten Semester (+3,1%) noch einmal etwas abgeschwächt. Der globale Schokoladenmarkt verzeichnete zum Vergleich ein Volumenwachstum von 2,8%, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilt.
Schwellenmärkte als Wachstumstreiber
Als Wachstumstreiber hätten die Schwellenmärkte mit einem Plus von 63% (stand alone +18%) sowie der Bereich Gourmet & Spezialitätenprodukte (+6,9%) gewirkt. Im Bereich der industriellen Produkte (+1,8%) stünden nach wie vor die Steigerung der Produktmargen sowie selektivere Verkäufe im Zentrum.
Umsatz deutlich gesteigert
Der Gruppen-Umsatz legte derweil um 22% auf 4,32 Mrd CHF (LW +25,2%) zu. Auf stand alone-Basis lag das Plus bei 6,8% auf 3,78 Mrd (LW +9,7%). Der Umsatz sei von durchschnittlich höheren Rohstoffpreisen getrieben worden.
Mit den vorgelegten Zahlen wurden die Schätzungen der Analysten mit Blick auf die wichtigeren Volumen-Zahlen nicht erreicht, während der Umsatz etwas höher lag als prognostiziert. Der AWP-Konsens für den Zuwachs des Verkaufsvolumens auf stand alone-Basis lag bei +2,7% (Bandbreite +2,3 bis +3,0%), für das Verkaufsvolumen bei 1,295 Mio Tonnen und für den Umsatz bei 4,27 Mrd CHF.
Stagnation in Europa
Mit Blick auf die Regionen ergab sich in der wichtigsten Region Europa ein Minus der Verkaufsmenge von 0,2%. In Westeuropa liege der Fokus weiterhin auf der Steigerung der Produktmargen, schreibt BC dazu. Das Gourmetgeschäft entwickle sich «sehr erfreulich» und die zusätzlichen installierten Fertigungskapazitäten würden das künftige Wachstum stützen. In der Region Osteuropa/Naher Osten/Afrika seien die Wachstumsraten in den Bereichen Industrielle Produkte sowie Gourmet & Spezialitätenprodukte weiterhin zweistellig. In einzelnen Ländern verlangsame sich das Wachstumstempo indes wegen wirtschaftlicher und politischer Probleme.
In der Region Nord- und Südamerika zog die Verkaufsmenge um 6,2% an und in der Region Asien/Pazifik um 9,6%. Im Segment Global Cocoa ergab sich dank der Akquisition des Kakaogeschäfts von Petra Foods ein Plus von 75%, während die Verkaufsmenge auf stand alone-Basis um 1,9% wuchs. Dies widerspiegle die selektiven Verkäufe in einem insgesamt schwierigen Markt für Kakaopulverprodukte.
Integration des Kakaogeschäfts prioritär
Nach wie vor bestünden die Prioritäten darin, das erworbene Kakaogeschäft vollständig zu integrieren und die Produktmargen zu stärken, wird in der Mitteilung CEO Jürgen Steinemann zitiert. Im Rahmen der Wachstumsstrategie werde die Gruppe zugleich auf die nächste Wachstumsphase vorbereitet, indem die bestehenden Fabriken ausgebaut und auch weiter in die gesamte Organisation investiert werde.
Im Hinblick auf die mittelfristigen Ziele sieht sich Steinmann «auf Kurs». BC strebt mittelfristig (bis 2015/16) ein jährliches Volumenwachstum von 6-8% an, wobei Petra Foods in dieser Guidance nicht enthalten ist. Zudem soll bis zum Ende der Periode beim EBIT/Tonne der Wert von vor der Petra-Übernahme (256 CHF) wieder erreicht werden (Gesamtjahr 2012/13: 240 CHF). (awp/mc/pg)