Barry Callebaut baut Cocoa Center of Excellence in Westafrika

Jürgen Steinemann

Barry Callebaut-CEO Jürgen Steinemann.

Zürich – Barry Callebaut, der weltweit führende Hersteller von hochwertigen Kakao- und Schokoladenprodukten, kündigte an, in der Elfenbeinküste für CHF 1 Mio. ein Cocoa Center of Excellence zu bauen. Durch das neue Kompetenzzentrum sollen im grössten Kakaoanbauland der Welt fortschrittliche landwirtschaftliche Praktiken gefördert werden. Neben Schulungsräumlichkeiten und -einrichtungen für die Kakaobauern wird das Zentrum eine 30 Hektar grosse Vorzeigebetrieb («Showcase Farm») umfassen. Dort werden hochmoderne Methoden im Mischfruchtanbau und andere Techniken zur Steigerung der Ernteerträge vorgestellt, darunter Veredelungs-techniken, die dazu beitragen, überalterte Kakaofarmen zu verjüngen und deren Produktivität zu verdoppeln.

Gebaut wird das Cocoa Center of Excellence in Pacobo, das im Verwaltungsbezirk Tiassalé im südlich-zentralen Kakaoanbaugebiet der Elfenbeinküste liegt. Das neue Kompetenzzentrum ist ein Eckpfeiler der globalen Nachhaltigkeitsinitiative «Cocoa Horizons» von Barry Callebaut und soll im Oktober 2012 seinen Betrieb aufnehmen.

«Showcase Farm»
Die «Showcase Farm» wird sich über eine Fläche von rund 30 Hektar erstrecken, wovon 10 Hektar ab Juni dieses Jahres bepflanzt werden. Barry Callebaut dient die Farm dazu, verschiedene Ansätze zum Anbau von Kakao in Kombination mit anderen Nutzpflanzen zu testen. Dabei stützt sich das Unternehmen auf seine Erfahrung im Mischfruchtanbau mit dafür geeigneten Pflanzen mit dem Ziel, die Produktivität und Biodiversität zu verbessern. Seit 2010 unterstützt Barry Callebaut in der Region ein lokales Projekt, das zeigt, wie sich durch optimalen Mischanbau von Kakao, Bananen und Kautschuk die Ernteerträge pro Hektar steigern lassen.

Zwischen den Kakaobäumen auf der «Showcase Farm» sollen unter anderem folgende Pflanzen angebaut werden: Kochbananen, Kokosnüsse, Mangos, Ananas, Bohnen und Mais sowie Kautschuk- und andere. Schattenbäume werden auch gepflanzt.

Biodiversität fördern
«Diese Initiative zeigt, wie wichtig es ist, in Kleinbetrieben die Biodiversität zu fördern, das heisst den Mischanbau von Kakaobäumen, Nahrungspflanzen und Schattenbäumen», so Anke Massart, Projektleiterin von «Cocoa Horizons» in der Elfenbeinküste. «Durch den Anbau vieler verschiedener Pflanzen und Bäume simulieren wir die natürliche Artenvielfalt, wie sie im Regenwald vorkommt. Zugleich tragen wir damit zu einem gesunden Ökosystem bei. Und dies wiederum steigert die Ertragskraft der Kakaobäume.»

Die Initiative hat aber nicht nur ökologische Vorteile. Vom gemeinsamen Anbau von Kakaobäumen und anderen Nahrungspflanzen und -bäumen profitieren nämlich auch die Bauern und ihre Familien: Ihre Ernährung wird vielfältiger, und gleichzeitig erschliessen sie sich zusätzliche Einnahmequellen, die ihren Verdienst aus dem Kakaogeschäft ergänzen.

«Cocoa Horizons»-Initiative 
Das Cocoa Center of Excellence von Barry Callebaut sowie die fünf geplanten Farmer Academies, die Teil der «Cocoa Horizons»-Initiative des Unternehmens sind, werden in den wichtigen Kakaoanbauregionen der Elfenbeinküste liegen. Die «Cocoa Horizons»-Initiative definiert ein Portfolio an Techniken zur Steigerung der Ernteerträge, durch die der Ertrag pro Hektar und die Qualität des von Kleinbauern angebauten Kakaos verbessert werden sollen. Diese innovativen Ansätze sind von entscheidender Bedeutung, um die künftige Versorgung mit erstklassigem Kakao zu gewährleisten und das wirtschaftliche Auskommen der Bauern und ihrer Familien zu verbessern.

Neben der «Showcase Farm» umfasst das Cocoa Center of Excellence auch ein Gebäude mit einem Klassenzimmer, Baumschulen mit Kakao- und Schattenbäumen sowie Fermentations- und Trocknungsanlagen. Ab Oktober bietet das Kompetenzzentrum in Pacobo ausgewählten Bauern aus rund 20 Kooperativen Schulungen an. Diese Kooperativen nehmen derzeit an den Nachhaltigkeits- und Zertifizierungsaktivitäten von Barry Callebaut teil. (Barry Callebaut/mc/ps)

 

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