Barry Callebaut mit gedrosseltem Wachstum in Q3

Antoine de Saint-Affrique

Antoine de Saint-Affrique, CEO Barry Callebaut. (Foto: BC)

Zürich – Barry Callebaut ist im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahrs 2017/18 nicht mehr so rasant gewachsen wie in den Vorquartalen. Der weltweit grösste Schokoladenproduzent wächst jedoch immer noch deutlich stärker als der Markt und bestätigte die Mittelfristziele. Die Anleger reagieren erfreut.

Barry Callebaut (BC) hat von Anfang September 2017 bis Ende Mai 2018 das Volumen der abgesetzten Schokolade um 6,9 Prozent auf 1,512 Millionen Tonnen gesteigert, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Damit ist BC erneut deutlich stärker als der Markt gewachsen. Der globale Schokolademarkt wuchs in dieser Periode lediglich um 2,5 Prozent. Der Umsatz sank aufgrund tieferer Kakaopreise im Vergleich zum Vorjahr um 0,2 Prozent auf 5,18 Milliarden Franken. Daraus lassen sich jedoch nur bedingt Rückschlüsse auf die Profitabilität ableiten, weil BC die Preisschwankungen der Rohstoffe grösstenteils an die Kunden weitergeben kann.

Mit den erreichten Volumen- und Umsatzzahlen hat BC die Analystenerwartungen annähernd bestätigt. Die von AWP befragten Experten gingen im Durchschnitt von einem Mengenwachstum von 6,9 Prozent und einem Umsatz von 5,24 Milliarden Franken aus.

CEO Antoine de Saint-Affrique zeigt sich in der Mitteilung entsprechend zufrieden: «Nach dem sehr starken Ergebnis im ersten Semester dieses Geschäftsjahres sahen wir auch im dritten Quartal eine starke Dynamik, die von allen zentralen Wachstumstreibern, Regionen und Produktgruppen getragen wurde.»

Auslaufende Effekte bremsen Wachstum im Q3
Nach jeweils einem Plus von 8 Prozent in den ersten zwei Quartalen, erreichte BC im dritten Quartal noch ein Volumenwachstum von 4,8 Prozent. Grund dafür sind vor allem auslaufende Wachstumsfaktoren aus dem letzten Geschäftsjahr. So nahmen in den letzten Monaten die positiven Volumen-Effekte von Akquisitionen und den grossen Outsourcingverträgen mit Mondelez und Garuda deutlich ab.

Beim Volumen konnte BC in allen Regionen und in allen Produktegruppen zulegen. In der für BC wichtigsten und grössten Region EMEA (Europa, Naher Osten und Afrika) stiegen die Verkaufsmengen um 8,1 Prozent auf 695’214 Tonnen. Auch in der Region Nord- und Südamerika erhöhte sich das Volumen mit einem Plus von 5,3 Prozent respektive 14,9 Prozent deutlich.

Im Geschäftsbereich Global Cocoa, in dem BC Kakao-Ausgangsstoffe vertreibt, erhöhten sich die Verkaufsmengen um fast 5 Prozent auf 337’763 Tonnen. Der Umsatz reduzierte sich aufgrund tieferer Kakaoproduktpreise um 8,5 Prozent auf 1,4 Milliarden Franken. Bei den Produktegruppen legten die Gourmet&Spezialitätenprodukte mit einem Plus von 7,8 Prozent auf 184’324 Tonnen am deutlichsten zu.

Stark schwankende Rohstoffpreise
Bei den Preisen der Rohwaren meldet BC, dass im laufenden Jahr die Preise für Kakaobohnen im Durchschnitt 12,2 Prozent unter dem Preisdurchschnitt des Vorjahrs liegen. In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahrs 2017/18 seien sie aufgrund einer geringeren Kakaoproduktion, steigender Nachfrage und Spekulation jedoch deutlich um fast 20 Prozent angestiegen.

Beim Ausblick bestätigt das Unternehmen die Mittelfristziele eines jährlichen Verkaufsmengenwachstum von 4 bis 6 Prozent sowie ein über diesem Wachstum liegendes EBIT-Wachstum in Lokalwährungen.

Damit sorgte Barry Callebaut auch an der Börse für gute Stimmung. Die Aktie des Unternehmens legte nach Börsenstart um bis zu 2,9 Prozent zu. Danach gab die Aktie einen Teil der Gewinne jedoch wieder ab und schloss noch um 0,1% im Plus. (awp/mc/upd/pg)

Barry Callebaut

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