Barry Callebaut wächst schneller als Gesamtmarkt
Tritt Ende Oktober 2015 zurück: Jürgen Steinemann, CEO Barry Callebaut. (Foto: Barry Callebaut)
Zürich – Der weltgrösste Schokolade-Produzent Barry Callebaut (BC) hat im vergangenen Geschäftsjahr 2013/14 deutlich zugelegt. Die Verkaufsmenge konnte um 11,8% auf 1,72 Mio Tonnen gesteigert werden; auf stand alone Basis, d.h. ohne das letztes Jahr übernommene Kakaogeschäft von Petra Singapur, ergab sich eine Steigerung um 2,9%. Der (stand-alone) Wert hat damit gegenüber dem Wert der ersten neun Monate (+2,4%) wieder etwas zugelegt und lag etwas über dem Gesamtschokoladenmarkt, der im Bereich von 2,3% wuchs.
Höhere Dividende
Der Umsatz stieg derweil um rund 20% auf 5,87 Mrd CHF, in Lokalwährungen (LW) waren es +23%, wie der Konzern am Donnerstag mitteilte. Der Betriebsgewinn (Stufe EBIT) legte um 21% auf 416,2 Mio zu (+24% LW), beim EBIT pro Tonne resultierte ein Plus von 8,5% auf 242,40 CHF. Unter dem Strich resultierte ein um knapp 15% höherer Konzerngewinn von 255,0 Mio CHF.
Damit hat BC die Schätzungen der Analysten (AWP-Konsens) bezüglich Volumen nicht ganz erreicht. Diese prognostizierten im Durchschnitt einen Volumenzuwachs von 13,6%, einen EBIT von 416 Mio sowie einen Reingewinn von 262 Mio CHF.
Aufgrund der Resultate wird ein Dividendenantrag von 15,50 CHF je Aktie (VJ 14,50) gestellt. Dies entspricht einer Dividendenerhöhung um knapp 7% gegenüber dem Vorjahr und einer Ausschüttungsquote von 34% des Reingewinns aus fortzuführenden Geschäftsbereichen. Erneut erfolgt die Ausschüttung über eine Dividendenzahlung aus den Reserven aus Kapitaleinlagen.
Integration weit fortgeschritten
Ausserdem teilt der Konzern mit, dass «die meisten» globalen Meilensteine zur Integration des übernommenen Kakaogeschäfts inzwischen erreicht seien. Die Verantwortlichkeiten für die noch ausstehenden Arbeiten seien nun in die regionalen Divisionen des Bereichs Global Cocoa transferiert. Die übernommenen Produktionsanlagen und das Logistiknetzwerk seien vollumfänglich integriert und erste Synergien seien erreicht worden. Die für 2015/16 erwarteten Synergien in Höhe von 30-35 Mio CHF werden bestätigt.
Das Management zeigt sich zufrieden mit dem Erreichten. «Erneut können wir auf ein Rekordjahr mit einem starken Verkaufsmengen- und Gewinnwachstum zurückblicken», wird CEO Jürgen Steinemann in der Mitteilung zitiert. In den letzten zwei Jahren habe man den Fokus verstärkt auf Margenverbesserungen gerichtet, was sich in Form eines zweistelligen Wachstums von EBIT und Konzerngewinn ausbezahlt habe.
Für den Ausblick zeigt sich das Unternehmen entsprechend weiter zuversichtlich und bestätigt die aktuellen Mittelfristziele. Demnach wird ein durchschnittliches Wachstum der Verkaufsmenge von 6-8% pro Jahr bis zum Geschäftsjahr 2015/16 sowie eine Rückkehr des EBIT pro Tonne auf das Niveau von vor der Petra-Akquisition (256 CHF) angestrebt.
Die kurzfristigen globalen wirtschaftlichen Aussichten bleiben laut dem CEO «herausfordernd». Daher werde man den Fokus auf eine «straffe Kontrolle» der Kosten richten. Es gebe jedoch viele Wachstumschancen entlang der drei Wachstumstreiber – Schwellenmärkte, Outsourcing und Partnerschaften sowie Gourmet.
CEO-Rücktritt per Ende 2014/15
Ausserdem hat CEO Steinemann seinen Rücktritt per Ende des nächsten Geschäftsjahres 2014/15 bekannt gegeben. Er soll Vizepräsident des Verwaltungsrates werden. «Nach einer intensiven Zeit bei Barry Callebaut möchte ich von meiner Funktion auf Ende des laufenden Geschäftsjahres zurücktreten. Bis dann werde ich mich weiterhin mit voller Kraft für BC einsetzen und sicherstellen, dass auch das laufende Geschäftsjahr erfolgreich wird», wird er in der Mitteilung zitiert.
Der Verwaltungsrat schlägt Steinemann zur Wahl in den Verwaltungsrat vor, wo er als Vizepräsident agieren soll. Die Suche nach einem Nachfolger für Steinemann sei eingeleitet worden. Die frühzeitige Ankündigung erlaube eine zeitgerechte Nachfolgeplanung und garantiere einen nahtlosen Übergang. In den Verwaltungsrat soll weiter Frau Wai Ling Liu gewählt werden, dies als Ersatz für den zurücktretenden Ajai Puri. Alle übrigen Verwaltungsräte stehen für eine Wiederwahl zur Verfügung. (awp/mc/upd/ps)