(Foto: Barry Callebaut)
Zürich – Barry Callebaut hat im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2013/14 (per 30.11.) sowohl die Verkaufsmenge als auch den Umsatz deutlich erhöht, dies zu einem guten Teil dank der Akquisition des Kakaogeschäfts von Petra. Aber auch bereinigt um diesen Faktor ist das Unternehmen schneller als der Markt gewachsen. Für die weitere Zukunft zeigt sich das Unternehmen zuversichtlich und hält an den bisherigen Mittelfristzielen fest.
Die Verkaufsmenge wurde um 19,5% auf 463’996 Tonnen gesteigert. Auf stand alone Basis (ohne das letztes Jahr übernommene Kakaogeschäft von Petra Singapur) ergab sich eine Plus von 4,6% auf 406’163 Tonnen. Der globale Schokoladenmarkt verzeichnete zum Vergleich ein Volumenwachstum von 3,4%, wie der weltgrösste Schokoladekonzern am Mittwoch mitteilt.
Die meisten Regionen und sämtliche Produktegruppe hätten zum soliden Wachstum beigetragen, was in erster Linie den Schwellenländern (+19,1% stand alone) sowie dem Bereich Gourmet & Spezialitätenprodukte (+9,7%) zu verdanken gewesen sei.
Von höheren Rohstoffpreisen profitiert
Der Gruppen-Umsatz legte derweil um 21,4% auf 1,52 Mrd Franken (LW +22,4) zu. Auf stand alone-Basis lag das Plus bei 5,5% auf 1,32 Mrd (LW +6,4%). Dies wiederspiegle einerseits den Verkaufsmengenzuwachs, andererseits aber auch die höheren durchschnittlichen Rohstoffpreise, insbesondere für Kakaobohnen, Kakaobutter und Milchpulver.
Umsatzerwartungen leicht übertroffen
Mit den vorgelegten Zahlen wurden die Schätzungen der Analysten (AWP-Konsens) mit dem Verkaufsvolumen nur knapp erreicht, mit dem Umsatz dagegen leicht übertroffen. Diese hatten beim wichtigen Verkaufsvolumen ein Plus von 20,8% (Bandbreite 19,5 bis 21,4%) sowie einen Umsatz von 1,50 Mrd CHF prognostiziert.
Gute Entwicklung in den aufstrebenden Märkten
Es sei ein solider Start ins neue Jahr gewesen, wird in der Mitteilung CEO Jürgen Steinemann zitiert. «Unsere drei wichtigsten Wachstumstreiber – die geografische Expansion, die Outsourcing- und Partnerschaftsvereinbarungen sowie das Gourmet-Geschäft – entwickelten sich weiterhin dynamisch, wobei sich die aufstrebenden Märkte und das Gourmet-Geschäft als besonders stark erwiesen. Die Integration des übernommenen Kakaogeschäfts macht weiterhin gute Fortschritte. Alle integrationsspezifischen Arbeitsabläufe wurden zu Beginn des Geschäftsjahres in unsere operativen Aktivitäten übertragen und sind auf Kurs wie geplant.»
Kakaopreise auf Zweijahreshoch
Die Kakaopreise hätten in der Berichtsperiode weiter angezogen und im November ein Zweijahreshoch erreicht. Dank starker Ernten in den zwei wichtigsten Kakaoanbauländern Elfenbeinküste und Ghana hätten die Marktteilnehmer indes ihre Defiziterwartungen sukzessive gesenkt, was die optimistische Dynamik bei den Kakaopreisen verlangsamt habe. Die Preise am Weltzuckermarkt fielen im Oktober und November auf das tiefste Niveau seit Juli 2010 und die EU-Zuckerpreise sanken weiter aufgrund von Spezialmassnahmen zur Angebotserhöhung. Auf hohem Niveau stabil blieben die Preise für Milchpulver.
Alle Regionen legen zu
Nach Regionen betrachtet ergab sich in der wichtigsten, Europa, ein Plus der Verkaufsmenge um 1,5% auf 204’075 Tonnen sowie ein Umsatzplus um 11,5% auf 696,6 Mio CHF. Das überproportionale Umsatzwachstum wird mit den höheren Rohstoffpreisen sowie mit einem vorteilhafteren Produktemix begründet. In Westeuropa habe man sich auf eine weitere Erhöhung der Produktmargen konzentriert, man sei aber auch mit einigen Kapazitätsengpässen konfrontiert gewesen.
In der Region Nord- und Südamerika wuchs die Verkaufsmenge um gut 10% auf 115’753 Tonnen und der Umsatz um 5,9% auf 317,6 Mio CHF. Asien/Pazifik wies ein Plus von 7,4% auf 16’648 Tonnen sowie von 3,0% auf 62,7 Mio CHF aus. Hier fielen beim Umsatz negative Währungseffekte ins Gewicht. Die Verkaufsmenge im Segment Global Cocoa kletterte um 91% auf 127,520 Tonnen, was primär dem kürzlich erworbenen Kakaogeschäft von Petra Foods zuzuschreiben war. Der Gesamtumsatz legte um knapp 67% auf 438,4 Mio zu.
Optimistischer Ausblick
Für den weiteren Ausblick zeigt sich das Unternehmen optimistisch. Er sei zuversichtlich, die mittelfristigen Finanzziele zu erreichen, lässt sich Steinemann weiter zitieren. Demnach wird ein durchschnittliches Wachstum der Verkaufsmenge von 6-8% pro Jahr bis zum Geschäftsjahr 2015/16 angestrebt sowie eine Rückkehr des EBIT pro Tonne auf das Niveau von vor der Akquisition, sofern keine unvorhergesehenen Ereignisse eintreten. «Wir werden weiter an der Umsetzung unserer Wachstumsstrategie arbeiten. Wir fokussieren uns auf die erfolgreiche Integration des jüngst erworbenen Kakaogeschäfts sowie die weitere Verbesserung unserer Produktmargen,» so Steinemann. (awp/mc/pg)