Barry Callebaut beschleunigt das Wachstum im 3. Quartal
Zürich – Der weltgrösste Schokoladeproduzent Barry Callebaut (BC) hat in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2016/17 die Verkaufsmenge und den Umsatz gesteigert. Im dritten Quartal gelang es, das Wachstum in einem freundlicheren Marktumfeld zu beschleunigen. Insbesondere in Schwellenländern legte BC zu. An dem laut Analysten ambitiösen Wachstumsziel hält die Gruppe fest.
In den Monaten September bis Mai wuchs die Verkaufsmenge um 2,8% auf 1’414’654 Tonnen, wie es in einer Mitteilung vom Donnerstag heisst. Im Vergleich dazu entwickelte sich der globale Schokolademarkt mit 0,6% rückläufig. Der Umsatz, der zu einem guten Teil von der Entwicklung des Kakaopreises abhängt, wuchs um 3,7% auf 5,19 Mrd CHF. In Lokalwährungen resultierte ein Plus von 2,9%.
Beschleunigung im 3. Quartal
CEO Antoine de Saint-Affrique zeigte sich zufrieden mit der Leistung: «Dank unserem gesunden Schokoladenportfolio konnten wir die gute Dynamik unseres Verkaufsmengenwachstums aufrechterhalten und den Markt erneut übertreffen.» Derweil sei der stufenweise Ausstieg aus weniger profitablen Kakaoverträgen nun abgeschlossen.
Im dritten Quartal allein betrachtet habe sich das Wachstum gestützt von den Wachstumstreibern Gourmet & Spezialitäten (+12%), Outsourcing (+9,7%) und Schwellenländer (+3,3%) beschleunigt, so die Mitteilung weiter. Die Verkaufsmenge nahm um 5,5% (Markt: +2,3%) zu. Bereits im zweiten Quartal hatte eine Zunahme von 3,5% resultiert nach -0,4% im ersten Quartal.
Zweistelliges Plus in Asien-Pazifik
Nach Regionen betrachtet steigerte BC in den ersten neun Monaten die Menge in Asien-Pazifik um 17% auf 69’313 Tonnen prozentual am stärksten. Dabei sei das Wachstum vom Industriekundengeschäft, einschliesslich des langfristigen Outsourcing-Vertrags mit GarudaFood, angetrieben worden. Und auch das «starke» zweistellige Wachstum des Gourmet- & Spezialitätengeschäfts habe einen wichtigen Beitrag geleistet. Der Umsatz stieg um 15% auf 267 Mio CHF (+13% in LW).
In der grössten Region EMEA (Europa, Naher Osten, Afrika) weitete BC die Verkaufsmenge um 5,3% auf 643’092 Tonnen aus. Hier stützten unter anderem eine Liefervereinbarung mit Mondelez in Belgien sowie zusätzliches Volumen aus der Akquisition der Getränkesparte von FrieslandCampina im März 2016. Andere Kundensegmente in Westeuropa, insbesondere das Gourmetgeschäft, hätten sich ebenfalls gut entwickelt. Der Umsatz nahm um 5,8% auf 2,18 Mrd CHF (+6,9% in LW) zu.
In Nord- und Südamerika erholte sich der Gesamtmarkt spürbar und die Verkaufsmenge stieg um 1,8% auf 380’362 Tonnen. Der Umsatz wuchs dabei um 5,4% auf 1,27 Mrd CHF (+3,7% in LW). Gut hätten sich die Verkäufe im Bereich Gourmet & Spezialitäten entwickelt, während in Südamerika das Geschäft zweistellig gewachsen sei. Hingegen bleibe Nordamerika ein herausfordernder Markt.
Einzig der Bereich Global Cocoa entwickelte sich rückläufig: Das Verkaufsvolumen reduzierte sich um 3,3% auf 321’887 Tonnen und der Umsatz um 2,1% auf 1,48 Mrd CHF (-4,7% in LW).
Mittelfristziele bestätigt
Den mittelfristigen Ausblick zu Umsatz- und EBIT-Wachstum bestätigt das Management. Demnach wird weiterhin ein durchschnittliches jährliches Verkaufsmengenwachstum von 4 bis 6% angestrebt sowie ein über dem Verkaufsmengenwachstum liegendes EBIT-Wachstum in Lokalwährungen; die Prognose gilt für die 3-Jahres-Periode von 2015/16 bis 2017/18.
Analysten bezweifeln allerdings, ob das Wachstumsziel erfüllt werden kann. So gesehen müsste BC in den restlichen fünf Quartalen um jeweils über 6% zulegen, rechnet ein Experte vor. Insgesamt übertraf das Unternehmen die Vorgaben jedoch leicht. Die Aktien beendeten den Börsenhandel mit einem Plus von 0,5%. (awp/mc/pg)