Barry Callebaut: Verkaufsmenge steigt um 6,6 Prozent

Barry Callebaut: Verkaufsmenge steigt um 6,6 Prozent

Barry-Callebaut-CEO Jürgen Steinemann.

Zürich – Barry Callebaut (BC) hat in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres 2011/12 (per 31.5.) die Verkaufsmenge klar erhöht und so auch mehr Umsatz erzielt. Das Wachstum des Gesamtmarktes wurde dabei erneut übertroffen. Dennoch wurden die Erwartungen der Analysten verfehlt. An den mittelfristigen Finanzzielen hält das Unternehmen unverändert fest. BC steigerte die Verkaufsmenge um 6,6% auf 1,04 Mio Tonnen, das Wachstum des globalen Schokoladenmarkts wurde damit deutlich übertroffen, wie der Schokoladeproduzent am Donnerstag mitteilte.

Der Gruppen-Umsatz zog gleichzeitig um 2,3% auf 3,59 Mrd CHF an, entsprechend einem Plus von 8,4% in Lokalwährungen. Die Veränderungsraten beziehen sich auf die um den Verkauf von Stollwerck revidierten Vorjahreszahlen. Damit hat das Unternehmen die Schätzungen der Analysten verfehlt. Der AWP-Konsens für das Verkaufsvolumen sagte ein Plus von 7,7% (Bandbreite 7,0 bis 8,4%) sowie einen Umsatz von 3’683 Mio CHF (Bandbreite 3’623 bis 3’707 Mio) voraus.

In den letzten drei Monaten habe mit einem Anstieg von 6,5% das Verkaufsmengenwachstum des ersten Semester gehalten werden können. Marktanteilsgewinne der Produktegruppe Industrielle Produkte sowie die Implementierung langfristiger Partnerschaftsvereinbarungen seien im dritten Quartal die Wachstumstreiber gewesen, so die Mitteilung weiter.

Schwieriger Markt Westeuropa
Über die gesamten ersten neun Monate gesehen hätten alle Regionen positive Wachstumsraten verzeichnet, angeführt von der Produktegruppe Industrielle Produkte in Nord- und Südamerika sowie in den Schwellenländern. Der Produktbereich Gourmet & Spezialitäten habe sich in allen Regionen gut entwickelt, ausser in den schwierigen Märkten Westeuropas, wo das Segment von den geringen Verkaufsmengen in der Getränkesparte gebremst wurde. «Angesichts des schwierigen Marktumfelds in Westeuropa sind wir mit dem insgesamt starken Wachstum in all unseren Regionen und Produktgruppen sehr zufrieden», wird CEO Jürgen Steinemann in der Mitteilung zitiert.

In der mit Abstand wichtigsten Region Europa waren der Bereich Industrielle Produkte und Osteuropa die Wachstumstreiber. Insgesamt zog die Verkaufsmenge in der Region um 3,7% an, mehr als doppelt so viel wie das Marktwachstum. Die Produktegruppe Gourmet & Spezialitäten verzeichnete gemäss BC vor allem in Nordeuropa ein gutes Wachstum. Insgesamt sei das Gesamtwachstum der Region von der Wirtschaftslage in Südeuropa überschattet worden.

Amerikas mit stärkstem Zuwachs
Die Region Nord- und Südamerika verzeichnete mit einem Plus der Verkaufsmenge von 15% klar das höchste Wachstum, wozu alle Produktegruppen beigetragen haben. Der Schokolademarkt in den USA ist dabei um 4% zurückgegangen, wie BC betont. Die Produktegruppe Industrielle Produkte erhöhte das Wachstum sowohl mit Gross- als auch mit nationalen Kunden zweistellig. Die Region Asien/Pazifik erreichte mit einem Mengenwachstum von 12,3% knapp das Doppelte des Marktwachstums.

Das Segment Globale Beschaffung & Kakao erhöhte die Verkaufsmenge um 3,1%, wozu unter anderem der Ausbau des Geschäftes mit den strategischen Partnern beigetragen hat. Der Umsatz wurde durch die gestiegenen Durchschnittspreise für Kakaopulver getrieben.

Ziele bestätigt
Der Kakaopreis habe sich in den vergangenen Monaten in einer engen Bandbreite bewegt. Künftige Ernteerträge sowie die entsprechende Preisentwicklung würden sich nach dem Ende der derzeitigen Regenzeit besser einschätzen lassen. Zum Ausblick heisst es, dass aktuell überall in der Welt stark in den Ausbau der Kapazitäten sowie in unterstützende Funktionen investiert werde, um das erwartete künftige Wachstum zu bewältigen.

Insgesamt zeigt sich Barry Callebaut zuversichtlich, die mittelfristigen Finanzziele trotz des schwierigen Marktumfelds in Westeuropa zu erreichen. Demnach will das Unternehmen jährlich ein Wachstum der Verkaufsmenge von 6–8% und ein mindestens gleich hohes durchschnittliches EBIT-Wachstum in Lokalwährungen erreichen. (awp/mc/ps)

 

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