Barry Callebaut mit leicht tieferen Volumen im ersten Quartal

Antoine de Saint-Affrique

Antoine de Saint-Affrique, CEO Barry Callebaut. (Foto: BC)

Zürich – Barry Callebaut hat im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2016/17 bei den Volumen einen fast stabilen Wert erreicht. Während das Unternehmen im Kakaogeschäft die Bereinigung unprofitabler Verträge fortführte, legte Gourmet & Spezialitäten zweistellig zu. Das Management rechnet mit einer Wachstumsbeschleunigung im zweiten Halbjahr und bestätigt die Mittelfristziele.

Die Verkaufsmenge ging in der Periode von September bis November geringfügig um 0,4% auf 492’931 Tonnen zurück, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilt. Dies reflektiere das über dem Markt liegende Wachstum im Schokoladengeschäft (+2,3%). Hier verbuchten Industrielle Produkte ein Plus von 0,4% auf 321 Mio Tonnen und Gourmet & Spezialitäten wuchsen um 14% auf 59,5 Mio Tonnen. Der fast abgeschlossene Ausstieg aus weniger profitablen Verträgen im Kakaogeschäft sorgte hier für ein Minus von 8,6% auf 112 Mio.

Der Umsatz legte derweil um 3,2% zu, in Franken waren es +4,2% auf 1,89 Mrd CHF. Mit den vorgelegten Zahlen wurden die Schätzungen der Analysten (AWP-Konsens) bei den Volumen unterschritten und beim Umsatz leicht übertroffen.

CEO Antoine de Saint-Affrique zeigt sich in der Mitteilung optimistisch und wertet den Jahresauftakt als solide: «Unser Cocoa Leadership-Projekt verläuft plangemäss, im Schokoladengeschäft verzeichneten alle Regionen ein solides, über dem Markt liegendes Wachstum, und der Bereich Gourmet- & Spezialitäten entwickelte sich ausgezeichnet.» Bei der Umsetzung der «smarten Wachstumsstrategie» sei das Unternehmen auf Kurs.

Volumenwachstum in allen Regionen
In der Region EMEA stieg die Verkaufsmenge um 2,2% und der Umsatz um 3,0% auf 773 Mio CHF. Hier hätten alle Produktgruppen zugelegt, insbesondere Gourmet und Spezialitäten. Dabei habe auch die Übernahme der FrieslandCampina Kievit positiv gewirkt. Osteuropa habe sich herausfordernd gezeigt.

In der Region Nord- und Südamerika verbuchte BC ein Volumenplus von +1,4%, nachdem die Vorjahresperiode noch zweistelliges Wachstum gesehen hatte. Der Umsatz war nur aufgrund der Währungsentwicklung in Franken positiv mit +0,8% auf 432 Mio CHF, während in Lokalwährung ein Minus von 0,2% resultierte.

Asien-Pazifik wuchs beim Volumen mit +8,8% erneut stark, hauptsächlich getrieben durch die Nachfrage aus dem Bereich Produkte Lebensmittelindustrie, wie das Unternehmen weiter schreibt. Der Umsatz stieg hier um rund 14% auf 92,9 Mio CHF. Der überproportionale Anstieg sei auf einen günstigeren Produkte- und Kunden-Mix zurückzuführen.

Tieferer Kakao-Preis
Einzig im Segment Global Cocoa gab die Verkaufsmenge aufgrund des genannten Ausstiegs aus weniger profitablen Verträgen um 8,6% nach. Der Umsatz stieg aber auch hier durch den günstigeren Produkte-Mix um 7,2% auf 589 Mio CHF.

Bei den Rohstoffen verbuchten Kakaobohnen einen Rückgang in der Berichtsperiode um rund 14%. Auslöser sei die Erwartung einer besseren Ernte gewesen. Der weltweite Zuckerpreis sei von seinem Vier-Jahreshoch Ende September deutlich zurückgekommen. In Europa hätten die Preise jedoch aufgrund der erwarteten tieferen Lagebestände weiter angezogen. Aufgrund der sinkenden Produktion stiegen die Preise für Milchpulver und Milchfett weiter an.

Mittelfristziele bestätigt
Die Visibilität sei gut und im zweiten Halbjahr rechnet CEO Saint-Affrique mit einer Wachstumsbeschleunigung. Im Kakaogeschäft sei das Unternehmen auf Kurs, die geplanten Profitabilitätsverbesserungen zu erreichen.

Die Mittelfristziele werden bestätigt. Das Volumen soll bis zum Geschäftsjahr 2017/18 weiter durchschnittlich um 4 bis 6% im Jahr wachsen und der EBIT in Lokalwährungen über dem Volumen liegen.

Die Analysten hatten einen leichten Anstieg bei den Volumen erwartet und führen die schwächere Entwicklung auf den Bereich Industrielle Produkte zurück. Der Ausblick wird eher positiv gewertet. Die Aktien von Barry Callebaut starteten am Mittwoch zunächst zwar klar fester in den Handel und stiegen zeitweise um bis zu 2,0%. Zum Handelsschluss verblieb aber nur ein Plus von 0,2%, während der am SPI gemessene Gesamtmarkt um 1,62% zulegte. (awp/mc/upd/ps)

Exit mobile version