Basilea-CEO Ronald Scott.
Basel – Die Basilea Pharmaceutica blickt auf ein solides Jahr 2015 zurück. So erhöhte das Pharmaunternehmen im vergangenen Jahr seinen Betriebsertrag. Gleichzeitig stiegen allerdings auch die Ausgaben und führten zu einem höheren Betriebs- und Konzernverlust. Bei den liquiden Mitteln macht sich eine Wandelanleihe über 200 Mio CHF positiv bemerkbar.
Die Einnahmen stiegen im vergangenen Jahr auf 52,8 Mio CHF (VJ 42,6 Mio), teilte das Pharmaunternehmen am Montag mit. Davon entfielen 51,2 (VJ 42,1) Mio auf den Umsatz aus Verträgen. Enthalten sei hierin auch die globale Vereinbarung mit Stiefel für Toctino und die Lizenzvereinbarung mit Astellas für Isavuconazol. In den USA wird das Mittel unter dem Namen Handelsnamen Cresemba vermarktet.
So erhielt Basilea 2015 für Isavuconazol die Zulassungen in den USA und Europa. Das Unternehmen bezeichnet diese als wichtige Fortschritte. Mit seinem Mittel biete Basilea eine neue Therapieoption zur Behandlung lebensbedrohlicher invasiver Pilzinfektionen, nachdem auf diesem Markt fast ein Jahrzehnt lang keine neuen Wirkstoffe lanciert worden seien, heisst es in der Mitteilung.
Markteinführungen schlagen sich auf Ausgabenseite nieder
Die Markteinführungen machen sich allerdings auch auf der Ausgabenseite bemerkbar. So stiegen einerseits die Kosten für Forschung- und Entwicklung auf 60,1 Mio nach 54,4 Mio. Der Vertriebs-, Verwaltungs- und allgemeine Aufwand legte noch stärker zu auf 54,2 Mio von 30,1 Mio. Er habe ganz im Zeichen der Markteinführung von Cresemba in wichtigen europäischen Ländern und der Vermarktung des Breitband-Antibiotikums Ceftobiprol unter dem Handelsnamen Zevtera/Mabelio in Deutschland, Frankreich, Italien und Grossbritannien gestanden, heisst es weiter.
Um Ceftobiprol potenziell auf den US-amerikanischen Markt zu bringen, bereite Basilea derzeit Phase-3-Studienprotokolle in den Indikationen ambulant erworbene, bakterielle Lungenentzündung (CABP), akute bakterielle Haut- und Weichteilinfektionen (ABSSSI) und von Staphylococcus aureus verursachte Bakteriämie vor. Diese Protokolle sollen dann bei der US-Zulassungsbehörde FDA eingereicht werden, um so genannte Special Protocol Assessments (SPAs) zu beantragen.
Ceftobiprol hat von der US-Behörde bereits den Status QIDP (Qualified Infectious Disease Product) für CABP und ABSSSI erhalten. Bei einer Markteinführung in den USA würde Basilea über eine zehnjährige Marktexklusivität in diesen Indikationen verfügen.
Liquide Mittel höher
Der Betriebsverlust (EBIT) lag in der Folge bei 61,5 Mio nach einem Minus von 41,8 Mio CHF im Jahr 2014. Den Konzernverlust beziffert das Pharmaunternehmen mit 61,6 (41,5) Mio. Zum Ende des vergangenen Geschäftsjahres verfügte Basilea über liquide Mittel und kurzfristige Finanzanlagen in Höhe von 364,7 Mio CHF, im Vergleich zu 218,4 Mio Mitte 2015 und 226,1 Mio Ende 2014. Darin enthalten ist eine Wandelanleihe über 200 Mio CHF, wie das Unternehmen mitteilt. Diese war Ende Dezember lanciert worden. Ein Teil der daraus erzielten Erlöse könnte für eine finanzielle Beteiligung an einem potenziellen US-Phase-3-Programm für Ceftobiprol eingesetzt werden, um eine US-Marktzulassung zu erlangen.
Für das laufende Rechnungsjahr wird ein durchschnittlicher monatlicher Betriebsverlust zwischen 4 bis 5 Mio CHF erwartet. Beim Aufwand rechnet das Unternehmen mit 9-10 Mio CHF pro Monat.
Den Fokus lege man 2016 auf die Markteinführung von Cresemba und dessen Etablierung in Spitälern in Deutschland, Frankreich, Italien und dem Vereinigten Königreich sowie auf die Vermarktung von Zevtera/Mabelio in Spitälern in wichtigen europäischen Ländern, kündigt das Unternehmen in seiner Mitteilung an. (awp/mc/pg)