Zürich – In der Schweiz ist im ersten Quartal 2022 etwas weniger gebaut worden als im Vorjahr. Im zweiten Jahresviertel zeigt sich aber bereits wieder ein Aufwärtstrend.
Von Januar bis März erwirtschaftete das Bauhauptgewerbe einen Umsatz von 4,8 Milliarden Franken. Das sind rund 3,4 Prozent weniger als im Vorjahr, teilte der Schweizerischen Baumeisterverband (SBV) am Montag mit. Rückläufig waren sowohl die privaten als auch die öffentlichen Bauaktivitäten.
Weniger Aufträge
Noch stärker zurück gingen die Auftragseingänge, die mit 6,4 Milliarden um 11 Prozent hinter dem Rekordwert aus dem Vorjahr zurückblieben. Allerdings sei das Anfangsquartal 2021 von einem Nachholeffekt aus der Corona-Pandemie geprägt gewesen, betonte der SBV.
Der Nachholeffekt habe seinerzeit zu einer Massierung der Neuaufträge geführt. Aktuell bewege man sich wieder auf einem Niveau, das vor Corona üblich war.
Die Auftragsbücher seien mit einem Bestand von 16,3 Milliarden derzeit denn auch weiterhin «gut gefüllt» und die Baufirmen und ihr Personal gut ausgelastet. Die Arbeitslosenquote von 3,5 Prozent im April sei so tief wie seit Jahren nicht mehr und es herrsche weiterhin ein Mangel an Fachkräften.
Umsatzplus im Q2 erwartet
Der Bauindex, der die Umsatzprognosen misst, hat sich im zweiten Quartal 2022 wieder aufgehellt. Bereinigt um Saison- und Kalendereffekte wird ein Umsatzplus von rund 6,4 Prozent gegenüber dem Vorquartal erwartet.
Ein wesentlicher Teil dieser erwarteten Umsatzzuwächse dürfte jedoch nicht auf eine steigende Produktion, sondern auf höhere Baupreise zurückzuführen sein. Mit dem Krieg in der Ukraine und den Lockdowns in China seien verschiedene Baumaterialien knapper und teurer geworden.
Der Bauindex wird vom SBV in Zusammenarbeit mit der Credit Suisse ermittelt. (awp/mc/pg)