«BaZ» geht an neu gegründete Tettamanti-Holding
Filippo Leutenegger übernimmt VR-Präsidium bei der BaZ Holding .
Basel – Die «Basler Zeitung» (BaZ) wird von der neuen MedienVielfalt Holding (MVH) mit Tito Tettamanti als Hauptaktionär übernommen, wie diese am Mittwoch mitteilte – Rahel Blocher steigt wieder aus. Neuer BaZ-Präsident wird Filippo Leutenegger; Blocher-Biograph Markus Somm bleibt Chefredaktor.
Die eigens gegründete MVH in Zug hat 40 Mio. Fr. Aktienkapital. Davon hält Tettamanti 18,8%, aber 53,6% der Stimmrechte. Er hatte den Basler Zeitung-Konzern im Februar 2010 der langjährigen Verlegerfamilie Hagemann abgekauft, aber zehn Monate später nach Wirbel um Somm an Moritz Suter weitergereicht.
Ospel-Gattin und Leutenegger unter den Aktionären
Die anderen Aktionäre halten höchstens je 12,5% an der MVH; genannt werden unter anderen die Frau des Ex-UBS-Chefs Adriana Ospel-Bodmer, Giangiorgio Spiess, FDP-Nationalrat Leutenegger und die Tessiner alt FDP-Regierungsrätin Marina Masoni. Letztere beide sitzen auch im MVH-Verwaltungsrat.
Filippo Leutenegger übernimmt VR-Präsidium
Die BaZ Holding AG geht nun zu 100% an die MVH. Im BaZ-Verwaltungsrat sitzen neben Leutenegger als Präsident, der das Unternehmen sanieren soll, noch Peter Wyss, der Baselbieter alt FDP-Nationalrat Hans Rudolf Gysin, SVP-Gemeinderat Karl Schweizer (Riehen BS) und der Immobilienunternehmer Urs Gribi (Binningen).
Blocher verzichtet auf Beteiligung an der «Basler Zeitung»
Mit der Übernahme der «Basler Zeitung» (BaZ) durch die MedienVielfalt Holding (MVH) endet das Engagement der Familie Blocher bei der BaZ. SVP-Chefstratege Christoph Blocher leistet aber eine Garantie für allfällige Defizite der industriellen Bereiche der Basler Medien-Gruppe.
Unlimtierte Garantie
Die Garantie sei unlimitiert, sagte der MVH-Hauptaktionär Tito Tettamanti am Mittwoch vor den Medien in Zürich. Blocher habe ihm zugesichert, für mögliche Verluste zu garantieren, die durch eine Restrukturierung auf industrieller Seite der Gruppe entstünden. Als Gegenleistung versprach Tettamanti, die Aktien von der Familie Blocher zurückzukaufen.
In die Zeitung selbst müsse und solle sich der alt-Bundesrat aber nicht einmischen, sagte Tettamanti. Die BaZ behalte ihren rechtsbürgerlichen-Kurs bei. Redaktionell ändere sich nichts. Er und Blocher seien zum Schluss gekommen, dass es besser sei, wenn Blocher künftig nicht als Aktionär der neuen Gesellschaft auftrete. (awp/mc/pg)