Küsnacht – Die Beteiligungsgesellschaft BB Biotech hat im ersten Quartal 2020 durch die Kursrückgänge an den Aktienbörsen einen hohen Verlust verbucht. Der Zeitraum habe eine aussergewöhnliche Herausforderung für Investoren dargestellt, schreibt die Gesellschaft in einer Mitteilung vom Freitag.
Für die ersten drei Monate weist BB Biotech einen Nettoverlust von 758 Millionen Franken aus, nach noch einem Gewinn von 890 Millionen im Vorjahreszeitraum. Der Aktienkurs von BB Biotech hat sich im Berichtszeitraum mit einer Gesamtrendite von -15,7 Prozent in Franken und -14,8 Prozent in Euro negativ entwickelt. Dabei wird auch die an der Generalversammlung am 19. März bewilligte Dividendenausschüttung von 3,40 Franken pro Aktie berücksichtigt.
Der Innere Wert (NAV) korrigierte vom Jahresbeginn bis Ende März um 22,0 Prozent in Franken, 20,1 Prozent in Euro und 21,4 Prozent in US-Dollar.
Ausverkäufe in fast allen Anlageklassen
Nachdem im Februar bei vielen Indizes noch Allzeithochs erreicht wurden, habe die globale starke Ausbreitung von Covid-19 zu heftigen Ausverkäufen in fast allen Anlageklassen geführt, Aktien eingeschlossen. Aktien von Unternehmen im Gesundheitssektor, vor allem von Large Caps, hätten sich dabei defensiver verhalten als die breiten Aktienindizes. Ungeachtet des schwierigen Börsenumfelds hätten sich die Portfoliounternehmen solide entwickelt und wichtige klinische Daten publiziert.
Angesichts attraktiver Bewertungen wurde der Investitionsgrad im ersten Quartal auf 113,5 Prozent von 103,8 Prozent angehoben, heisst es weiter. Unter dem Strich überstiegen Dividendenausschüttung und Investitionen die Einnahmen aus dem Verkauf von Positionen und Gewinnmitnahmen. Neben Investitionen in bestehende Portfoliobeteiligungen wurden die kleinkapitalisierten Unternehmen Fate Therapeutics und Black Diamond Therapeutics zum Portfolio hinzugefügt, wie BB Biotech schreibt.
Völlig neue Verhaltensmuster erwartet
Die Biotech-Branche werde an Bedeutung zunehmen, heisst es mit Blick auf das laufende Jahr. Die Herausforderungen und Chancen, die aus der aktuellen globalen Krise resultieren, würden von Verwaltungsrat und Investment Management Team gemeinsam beurteilt. Eine Rückkehr zur Normalität erscheine derzeit unwahrscheinlich. Dagegen sei mit völlig neuen Verhaltensmustern zu rechnen. So werde es etwa zu einer Neubeurteilung der globalen Gesundheitsrisiken und der Gesundheitssysteme kommen. (awp/mc/pg)