Thomas Szucs, VRP BB Biotech.
Schaffhausen – Die an der SIX Swiss Exchange kotierte Beteiligungsgesellschaft BB Biotech weist für das Geschäftsjahr 2010 einen Reinverlust von 146,3 Mio CHF aus, nach einem Reingewinn im Vorjahr von 36,6 Mio CHF. Der Betriebsertrag verringerte sich von 54,3 Mio auf 1,6 Mio CHF und der Betriebsaufwand stieg von 16,9 Mio auf 147,9 Mio CHF.
Dies ist dem am Donnerstag publizierten Jahresbericht zu entnehmen. Den grössten Posten beim Betriebsaufwand sind die Nettoverluste aus Wertschriften mit 129,6 Mio CHF. BB Biotech hat diese aber im Vergleich zu den ersten neun Monaten von 201,8 Mio CHF deutlich reduziert.
«2010 besondere Herausforderung»
Für Healthcare-Investoren habe das vergangene Jahr eine besondere Herausforderung dargestellt, schreibt BB Biotech. Die Tagesordnung sei massgeblich von gesundheitspolitische Themen bestimmt gewesen, während die Fundamentaldaten der Unternehmen in den Hintergrund gerückt seien. Neben der Gesundheitsreform in den USA verweist das Unternehmen auch auf die Sparmassnahmen in den europäischen Staaten. Dadurch sei die Stimmung in der ersten Jahreshälfte deutlich beeinflusst worden und habe für Unsicherheiten gesorgt. Im zweiten Semester profitierte BB Biotech dann von einer verbesserten Stimmung am Markt. Der Innere Wert (NAV) der Aktie (in CHF) reduzierte sich um 8,7% aufgrund negativer Wechselkursentwicklungen. In Euro stieg der NAV um 8,2%. Die Titel der Beteiligungsgesellschaft sanken im 2010 um 15,1% (in CHF dividendenadjustiert) respektive +2,5% (in EUR dividendenadjustiert). Im vierten Quartal konnte aber ein deutlicher Aufwärtstrend ausgemacht werden.
Diversifikation weiter vorangetrieben
Beim Portfolio trieb BB Biotech die Diversifikation weiter voran. Sowohl bei Micromet als auch bei Bavarian Nordic, Immunogen, Optimer und Halozyme partizipierte die Gesellschaft an Kapitalerhöhungen. Bei den geringer gewichteten Positionen sind Arena, Roche, Epigenomics, Clinuvel, Biogen, Idec, Nicox, Kerys und Elan komplett veräussert worden. Die Positionen in Novo Nordisk und Incyte seien hingegen weiter ausgebaut worden. Zymogenetics wurde im dritten Quartal im Zuge der Übernahmeofferte von Bristol-Myers-Squibb veräussert. Unter Berücksichtigung der Reduktionen in den Kernbeteiligungen vor allem in Actelion, aber auch in Gilead und Vertex, habe in der Summe ein Anstieg des Investitionsgrads auf 107,5% resultiert, heisst es weiter.
Bereits Ende Januar teilte die Beteiligungsgesellschaft mit, dass sie «in Übereinstimmung mit der bisherigen Dividendenpolitik eine an den Discount des Aktienkurses zum Inneren Wert gebundene Dividende» ausbezahlen wird. Der Verwaltungsrat schlägt der Generalversammlung 2011 entsprechend eine Auszahlung von 3,20 (VJ 3,70) CHF pro Aktie vor. Im Verlauf Jahres wurde das Aktienrückkaufprogramm fortgesetzt, wobei 876’736 Aktien über die zweite Linie gekauft wurden. Somit seien bisher ca. 75% des Aktienrückkaufprogrammes ausgeführt worden.
Zudem gab das Unternehmen bekannt, dass Verwaltungsrats-Vizepräsident David Baltimore nach 17 Jahren im Gremium zurücktritt. Er wird an der Generalversammlung am 21. März nicht mehr zur Wahl antreten. «Die ungebrochen hohe Innovationskraft, die überdurchschnittlichen Wachstumsaussichten sowie die derzeit tiefe Bewertung von Biotech-Unternehmen schaffen gute Voraussetzungen für eine nachhaltige Erholung des Sektors», gibt sich die Gesellschaft für 2011 optimistisch. Man erwarte dieses Jahr eine Vielzahl wichtiger Meilensteine in Form von klinischen Studienergebnissen und Zulassungsentscheiden bezogen auf die Unternehmen im Portfolio. (awp/mc/ps)