Bei Allreal übernimmt CFO Roger Herzog die Leitung
Roger Herzog. (Foto: Allreal)
Zürich – Das Immobilienunternehmen Allreal hat im Geschäftsjahr 2014 weniger verdient. Der Grund dafür ist im zurückgefahrenen Geschäftsbereich Generalunternehmung zu finden. Der Mietertrag hingegen legte aufgrund des grösseren Anlageparks zu. Der Leerstand allerdings auch, und zudem stärker als vom Management in Aussicht gestellt. Die Aktionäre sollen am Geschäftsgang mit einer stabilen Ausschüttung beteiligt werden. Künftig wird Finanzchef Roger Herzog das operative Geschäft leiten, während sich Konzernchef Bruno Bettoni auf sein Verwaltungsratsmandat beschränkt.
Die Katze ist aus dem Sack: Finanzchef Roger Herzog wird neuer CEO. An der letzten Generalversammlung wurde Konzernchef Bruno Bettoni, der 2014 das Pensionsalter erreicht hatte, bereits in den Verwaltungsrat gewählt. Dabei wurde gesagt, dass das Doppelmandat bis 2015 befristet sei. Ein Personalentscheid wurde also erwartet. Bettoni leitet das Unternehmen seit der Gründung im Jahr 1999 und wird dies noch bis Anfang Mai tun, wie Allreal am Donnerstag mitteilt. Dann übernimmt Herzog. Für ihn wurde allerdings noch kein Nachfolger präsentiert. Die Suche werde unverzüglich in Angriff genommen, heisst es.
Mehr Miete – operative Marge in GU verbessert
Im Geschäftsjahr 2014 hat das Unternehmen eine um 17% tiefere Gesamtleistung von 1,04 Mrd CHF erzielt. Dabei stiegen die Mieterträge aufgrund von neu ins Anlageportfolio übernommenen Liegenschaften um 7,2% auf 159,2 Mio. Im Bau befindet sich für das eigene Portfolio derzeit noch eine Liegenschaft.
Das abgewickelte Projektvolumen der Generalunternehmung ging wie vom Management in Aussicht gestellt zurück und zwar konkret um 20% auf 870,6 Mio. Der Arbeitsvorrat lag am Stichtag bei rund 820 Mio CHF, was eine Auslastung während rund zwölf Monaten sichere, wie es heisst. Trotz des tieferen Bauvolumens legte die operative Marge deutlich auf 44,9% zu von 40,8% im Vorjahr. Allreal hatte sich für 2014 und darüber hinaus zum Ziel gesetzt, sich stärker auf Aufträge mit intakteren Gewinnaussichten als in der Vergangenheit zu fokussieren.
Das Ergebnis auf Stufe EBIT kam bei 176,8 Mio (-4,3%) und auf Stufe Reingewinn bei 109,1 Mio (-6,0%) zu liegen. Mit den Zahlen hat Allreal den AWP-Konsens beim Mietertrag getroffen und bei den Gewinnzahlen leicht überboten. Allreal spricht von einem «soliden» Resultat. Der Verwaltungsrat beantragt die Ausschüttung einer unveränderten Dividende von 5,50 CHF je Aktie.
Portfoliowert gesteigert – hoher Leerstand
Der Marktwert der Renditeliegenschaften nahm im Verlauf des Jahres um etwa einen Drittel zu und lag am Bilanzstichtag bei 3,51 Mrd CHF. Während die Wohnliegenschaften eine positive Wertveränderung verzeichneten, erfuhren vor allem die Geschäftsliegenschaften eine Abwertung. Wie Allreal schreibt, habe der Liegenschaftenschätzer dabei in erster Linie die von einem Überangebot geprägte Marktsituation bei den Geschäftsflächen im Grossraum Zürich in Betracht gezogen. Der Leerstand legte allerdings ebenfalls und sogar deutlich auf im Branchenvergleich hohe 7,9% zu nach 4,7% Ende 2013. Vom Management wurde eine Quote von etwas über 6% in Aussicht gestellt.
Die auf dem Anlagenpark erzielte Nettorendite verringerte sich auf 4,5% nach 4,8% im Vorjahr. Der durchschnittliche Zinssatz auf dem Fremdkapital beträgt 1,9%.
Für das Geschäftsjahr 2015 stellt das Management ein operatives Unternehmensergebnis in Aussicht, das mit demjenigen des Berichtsjahrs mindestens vergleichbar ist. Die «anspruchsvolle» Marktsituation akzentuiere sich sowohl im Vermietungsgeschäft als auch bei der Generalunternehmung, wie es heisst. (awp/mc/pg)