Bei steigenden Corona-Zahlen werden Schulschliessungen wieder Thema
Bern – Nach den Festtagen blickt der Präsident der kantonalen Gesundheitsdirektorenkonferenz (GDK) nicht sehr optimistisch in die Zukunft, was die Wirksamkeit der aktuellen Corona-Massnahmen angeht. Sollten die Zahlen wieder steigen, werden Schulschliessungen zum Thema.
Die Zahlen der vergangenen Tage «lassen einen schon vorsichtig bleiben», sagte Lukas Engelberger, Präsident der kantonalen Gesundheitsdirektorenkonferenz (GDK), am Sonntagabend in der «Tagesschau» des Schweizer Fernsehens SRF.
Am Dienstag und am Mittwoch dieser Woche habe man am ehesten repräsentative Zahlen gesehen: Einmal seien es über 5000, einmal über 4000 neue Ansteckungen gewesen, sagte Engelberger. «Stärkere Massnahmen werden sich nicht vermeiden lassen, wenn wir in den kommenden Wochen wieder hohe Zahlen mit einer steigenden Tendenz haben werden», resümierte er.
Neben Schulen wenig Spielraum
Bei den Einschränkungen gibt es jedoch nicht mehr viele Möglichkeiten – ausser etwa bei den Schulen. «Bislang ist versucht worden, die Schule und das Arbeitsleben möglichst zu schonen», sagte Engelberger. Der Spielraum sei aber jetzt ausgeschöpft.
Wenn es nötig sei, weiter Kontakte zu reduzieren und das Arbeitsleben zu verlangsamen, dann müssten auch im Arbeitsbereich und «allenfalls bei den Schulen» Massnahmen ergriffen werden.
«Schule ist Taktgeberin»
Engelberger begründete mögliche Massnahmen an Schulen damit, dass diese «Taktgeberin im Alltag» sei. Wenn die Schule mit Fernunterricht funktioniere und die Schülerinnen und Schüler sich nicht bewegten, würden Kontakte reduziert – auch, weil dadurch auch die Eltern verstärkt zuhause bleiben würden, begründete Engelberger. Es sei aber die «Ultima Ratio», also das letztmögliche Mittel.
Am 30. Dezember hatte der Bundesrat nach einer Bilanz darauf verzichtet, zusätzliche Massnahmen zu ergreifen. Nun will er voraussichtlich am Mittwoch wieder über die Situation und die Massnahmen informieren. Am 18. Dezember hatte die Regierung die Massnahmen im Kampf gegen das Coronavirus verschärft: Diese gelten voraussichtlich bis am 22. Januar. (awp/mc/ps)