Belimo mit stagnierendem Umsatz im 1. Halbjahr

Belimo-CEO Lars van der Haegen.

Hinwil – Belimo hat im ersten Halbjahr 2015 die Auswirkungen der Frankenstärke zu spüren bekommen. Beim Umsatz stagnierte das Unternehmen und unter dem Strich verdiente es deutlich weniger. Das Umsatzziel für das laufende Jahr wurde leicht nach unten revidiert.

Wie erwartet habe die Aufwertung des Schweizer Frankens «einen wesentlichen Einfluss» auf Umsatz und Rentabiliät gehabt, heisst es im Halbjahresbericht von Belimo. Konkret sank er im ersten Semester um 0,6% auf 242,6 Mio CHF. Währungsbereinigt hätte hingegen ein Plus von 3,1% resultiert.

Russlandeffekt
Der starke Schweizer Franken hinterliess seine Spuren vor allem im Europageschäft, das die Hälfte zu den Verkäufen beisteuert. So sank der Umsatz in dieser Region um 11%. Auch währungsbereinigt hätte ein Minus resultiert (-1,9%). Es seien wegen der Frankenstärke auch Preiskonzessionen nötig gewesen, hiess es dazu.

Doch die Frankenstärke erklärt nicht alles. Laut CFO Beat Trutmann gab es ausserdem einen starken «Russlandeffekt», wie er gegenüber AWP erläuterte. Zudem sei das Wachstum in der Branche verhalten gewesen, weil die Bautätigkeit insbesondere in Westeuropa nachgelassen habe, schreibt der Hersteller von elektronischen Antriebs- und Ventillösungen für die Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik in seinem Halbjahresbericht.

Markantes Minus in Europa
Deutlich besser liefen die Geschäfte in Amerika und Asien. In Amerika stiegen die Verkäufe um 14% (+10% in LW) und in Asien um 11% (+7,5% in LW). Das Wachstum in Amerika kam «trotz des harten Winters zustande», wie CFO Trutmann betonte. Man habe diverse Grossaufträge an Land gezogen. In Asien hätten Japan und Hongkong gute Wachstumsbeiträge geliefert, Indien und Südkorea seien hingegen hinter den Erwartungen zurück geblieben.

Gewinn um ein Drittel tiefer
Der Rückgang bei den Gewinnkennzahlen fiel deutlicher aus als beim Umsatz. So sank der EBIT gegenüber dem Vorjahr um 15% auf 35,8 Mio CHF und die entsprechende Marge auf 14,7% von 17,2%. Dank Effizienzsteigerungen sei trotz der Frankenstärke ein «zufriedenstellendes Betriebsergebnis» erzielt worden, heisst est. Der Reingewinn verringerte sich derweil um 32% auf 23,0 Mio CHF.

Im Ausblick auf das Gesamtjahr 2015 zeigt sich Belimo wenig konkret. In Europa dürfte sich der Umsatz in der zweiten Jahreshälfte aufgrund des hohen Auftragsbestands verbessern, schreibt das Unternehmen. Der Euro-Wechselkurs und die wirtschaftliche Entwicklung in Russland blieben jedoch ein grosser Unsicherheitsfaktor. Für die USA und für Asien wird mit weiterem Wachstum gerechnet.

Alles in allem bräuchte es laut CFO Trutmann «einen rechten Schub, um im laufenden Jahr organisch nur schon 5% bis 6% zu wachsen». Das bislang kommunizierte Jahresziel 2015 (organisch +6% bis 8%) rückt damit in die Ferne. Das alte Ziel stammt allerdings noch vom alten CEO Jacques Sanche, der das Zepter per 1. Juli an Lars van der Haegen übergeben hat.

Laut Analysten ein solides Resultat
Mit den vorgelegten Zahlen hat das Unternehmen die Prognosen der Analysten beim Umsatz und EBIT in etwa erfüllt, wobei die Umsatzentwicklung in Europa zum Teil als leise Enttäuschung bezeichnet wurde. Beim Reingewinn verfehlte Belimo die Prognosen. Der Analyst der ZKB erklärt diese Diskrepanz damit, dass der negative Effekt aus der Bewertung von Bilanzpositionen in Fremdwährungen unterschätzt worden sei. Er bezeichnet die Resultate insgesamt dennoch als «solide». (awp/mc/pg)

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